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Rückendeckung für das Mischwasser

09.04.2010, 18:30

ZSCHORNEWITZ/MZ/UR. - Jetzt allerdings sehen sich Gemeinde, Planer und Abwasserzweckverband (AZV) vor einer so nicht geahnten Herausforderung. Das neue Wasserhaushaltsgesetz schreibt vor, dass ab sofort Niederschlags- und gewöhnliches Abwasser nicht mehr in einem gemeinsamen System abgeführt werden können. "Das Ende des Mischwasserkanals", so AZV-Geschäftsführer Mathias Kolander in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Im konkreten Fall des Flurwegs würde das bedeuten, Niederschlagswasser in einem separaten System abzuführen oder auf den Grundstücken versickern zu lassen. Letzteres sei allerdings durch den hohen Grundwasserstand nicht machbar. Auch zwei getrennte Leitungen in der Straße zu verlegen, käme nicht in Frage. "Zu wenig Platz", so Planer Holger Pretzsch. Außerdem wäre dafür ein separates Pumpwerk nötig. "Für die paar Meter Straße und einige Hausanschlüsse nicht zu vertreten", sagen die Fachleute und sehen damit eine Möglichkeit, die strengen Regelungen des neuen Gesetz zu umgehen.

Das lasse nämlich zu, Niederschlagswasser auch bei Neubauten in einem gemeinsamen Kanal mit dem normalen Abwasser zu entsorgen, wenn die Errichtung getrennter Systeme technisch schwer zu realisieren und mit erheblichen Kosten für die Anlieger verbunden wäre. Für die Gemeinderäte war dies Grund genug, grünes Licht für die herkömmliche Entsorgung zu geben. Gebaut werden wird folglich ein Mischwasserkanal.