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Rampenlicht statt stilles Kämmerlein

Von ULF ROSTALSKY 21.12.2008, 17:37

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - "Aber wir machen hier eine Rock Night", sagten beide, die einst die Gräfenhainichener Band "Sweetest Revenge" ins Leben riefen, am Sonnabend aber erst einmal die Instrumente aus der Hand legten und sich auf das rein Organisatorische beschränkten.

"Das muss auch mal sein", meinte Maximilian Sommer. Wie anders hätte alles auch laufen sollen? Revenge-Sängerin Pia Hofmann ist derzeit in den USA unterwegs. Doch Trübsal ob des ausbleibenden eigenen Auftritts bliesen Sommer und Gebhardt nicht. "Wir freuen uns, dass die Idee von der Rocknacht so gut ankommt."

Tatsächlich erlebte das Festival seine dritte Auflage. Und das alles in einem Jahr. Ein Treff für Nachwuchsband soll es sein. Und eine Chance für diese, Auftrittserfahrungen zu sammeln. "Wir kennen so viele Leute, die Musik machen. Was immer fehlte, waren Auftritte", waren sich die Gräfenhainichener einig und holten aus zum großen Wurf. Die Rock Night war geboren. Die ist genau genommen alles andere als Einheitsbrei, lebt von der Mischung. Von handgemachtem Deutschrock bis zu gecoverten Erfolgstiteln wird so ziemlich alles auf die Bühne gebracht.

Das kommt an in der Heidestadt. Wenngleich die Zuhörer erst zu später Stunde in größerer Zahl ins Haus der Jugend und Vereine strömten. Nur damit müsse man leben. Zeitig da sein, wäre einfach nicht cool, weiß auch Fabian Haberkorn, der in der Sandersdorfer Band "The Diary" Bass spielt. Doch ungeachtet dessen legte sich die Truppe ins Zeug, spielte mit Herz und Seele auf. "The Diary" versprechen alternativen Rock: häufig gecovert, immer öfter aber auch aus eigener Feder. "Aber immer in Englisch", sagt Haberkorn. Die Sandersdorfer warten aber seit Jahr und Tag mit einer Rarität auf. Drummer Philipp Saaler ist gleichzeitig der Mann am Mikro. "Ein Hingucker", meinten auch die Macher der Party.

Die Rocknacht hatte gleich vier Bands zu bieten. Neben "The Diary" waren "Herr Fisher" (Salzlandkreis), "Key 49" (Vockerode) und "Rücksaite" aus Merseburg mit von der Partie. Für "Rücksaite"-Frontfrau Sarah Lorenz sind die Auftritte immer wieder eine besondere Erfahrung. Vor Publikum, in kleinen Räumen so dicht beieinander: "Das ist schon ein echter Kick." Die Merseburger hatten in Gräfenhainichen eine Premiere im Gepäck. "Welturaufführung", betonten sie mit einem Schmunzeln im Gesicht. "Nicht mehr zurück", soll einladen, immer wieder neue Dinge auszuprobieren. "Der Text stand schon lange, jetzt haben wir uns hingesetzt und endlich auch die Melodie geschrieben", erzählte Sarah Lorenz. So etwas kam an beim Publikum, das die Erlebnisse auch auf der neuen Rock-Night-Internetseite Revue passieren lassen kann. Unter www.rock-night.org
werde alles aufbereitet, versprach Maximilian Sommer.