Neuer Markt in Wörlitz Neuer Markt in Wörlitz: Stadtrat lehnt Edekas Baupläne ab

Oranienbaum/MZ - Edeka steht bereit. Aber der Stadtrat hat sich dagegen ausgesprochen, dass das Unternehmen auf einer Brache im Winkel zwischen der Brandhorster Langen Reihe und der Wittenberger Straße einen Markt errichtet. Sechs Räte lehnten ab. Vier waren dafür. Sieben enthielten sich. Unter ihnen auch Horst Schröter (SPD), der Wörlitzer Ortsbürgermeister. In Wörlitz hatte sich Edeka von der Idee verabschiedet, auf dem einstigen Schulgartenareal einen NP-Markt zu bauen.
Gleichwohl will Bürgermeister Uwe Zimmermann (Linke) noch nicht locker lassen. Er kündigte er an, am 18. März eine Vorlage einzubringen. Bisher sei nämlich „immer nur protokollarisch abgestimmt“ worden. Das aber sei nicht bindend. „Einen Beschluss vorzulegen, ist mein gutes Recht“, erklärte er. Im Übrigen könne Projektentwickler Reinwald Bechler sicher viel ausführlicher aufkommende Fragen beantworten. Laut Zimmermann soll auf dem 8.620 Quadratmeter großen Grundstück eine 1.300 Quadratmeter umfassende Verkaufsfläche entstehen.
Verödung der Innenstadt befürchtet
Doch die Mehrheit im Rat schob der Absicht, die Verhandlungen zu intensivieren, zunächst einen Riegel vor. Maik Strömer (CDU) verwies darauf, dass ein derart großer Markt wegen des einsetzenden Verdrängungswettbewerbs zur Verödung des Stadtzentrums führen würde. Jutta Müller (Freie Wähler) machte geltend, dass es am Krähenberg mit dem aufgegebenen Plus- später dann City-Markt und an der Ecke Försterstraße/Brauerstraße mit den Räumen, welche der TIP-Markt verlassen habe, bereits genügend abschreckenden Leerstand gebe. „Heute genießt niemand Gebietsschutz. Zudem hätten wir durch den Grundstücksverkauf ein paar Einnahmen“, konterte gen Rüdiger Schmidt (SPD).
Allerdings hatte sich im Ortschaftsrat niemand gefunden, der den Edeka-Plänen Beifall zollte. „Ich möchte keine neuen Investruinen, sondern die Altbrache lieber als Wohnfläche entwickeln“, erklärte Ratsmitglied Hans-Peter Schapitz.