Drogenfund in Bad Schmiedeberg Nach Razzia: So groß und professionell war die Cannabis-Plantage wirklich - Polizei nennt Zahlen
Riesige Cannabis-Plantage in Bad Schmiedeberg ausgehoben. Polizei stößt bei Razzia in ehemaliger Diskothek „Fledermaus“ auf Hunderte Cannabispflanzen. Zwei Tatverdächtige aus Albanien sitzen in U-Haft.

Bad Schmiedeberg/MZ. - Während der jüngsten Razzia in Bad Schmiedeberg hat die Polizei am Dienstag eine professionelle Indoor-Plantage mit nahezu 1.400 Cannabispflanzen ausgehoben. In einem leerstehenden Objekt in der Dommitzscher Straße, daseinst als Diskothek „Fledermaus“ betrieben wurde, stießen die Ermittler auf Aufzuchtbereiche mitJungpflanzen und Setzlingen sowie auf einen Raum mit in Blüte stehenden Pflanzen. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen und sitzen inzwischen in Untersuchungshaft.
Wie die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau mitteilt, erfolgte die Durchsuchung am 4. November auf Grundlage eines richterlichen Beschlusses des Amtsgerichts Wittenberg. Hintergrund sind Ermittlungen des Fachkommissariats für Betäubungsmittelkriminalität in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau. Unterstützt wurde der Einsatz laut einer Pressemitteilung vom Zentralen Einsatzdienst, dem Landeskriminalamt und der Bereitschaftspolizei.
Mehrstündige Durchsuchung
Im oberen Bereich des ehemaligen Gasthofes richteten die Täter eine Aufzuchtstation mit fast 600 Jungpflanzen ein. Im Kellergewölbe, dem sogenannten „Fledermausstollen“, fanden die Beamten weitere 830 in Blüte stehende Pflanzen. Daneben stellten sie zahlreiche Geräte und Utensilien sicher – unter anderem Beleuchtungs- und Belüftungstechnik –, die auf einen professionellen, dauerhaften Betrieb über mehrere Anbauzyklen schließen lassen. Der geschätzte Straßenverkaufswert des möglichen Ertrags liegt nachPolizeiangaben im oberen sechsstelligen Bereich.

Vor Ort nahmen die Einsatzkräfte zwei Männer im Alter von 28 und 35 Jahren fest. Beide stammen aus Albanien und stehen im dringenden Verdacht, die Anlage betrieben zu haben. An diesem Mittwoch stellte die Staatsanwaltschaft Haftantrag. Eine Haftrichterin am Amtsgericht Wittenberg erließ Untersuchungshaftbefehle. Die Beschuldigten wurden in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Tatvorwurf: illegaler Anbau
Ermittelt wird wegen Verstößen gegen das Konsumcannabisgesetz – konkret wegen illegalen Anbaus und Handeltreibens. Die Sicherung und Auswertung der Beweismittel dauert an. Ungeklärt ist unter anderem, wie lange die Plantage bereits lief und ob weitere Beteiligte in das System eingebunden waren. Umfang und Zustand der Anlage deuten laut Behörden auf eine fortgesetzte Produktion mit erheblichen Umsätzen hin.