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Luther in Salz, Mehl und Wasser

Von Irina Steinmann 06.12.2005, 16:49

Wittenberg/MZ. - Die Idee mit dem Nudelteig mussten sie aufgeben, leider. Dabei wäre es so schön gewesen: Luther als Lasagne! Aber im Trocknungsprozess, den jede haltbare Pasta durchmachen muss, verschwanden (für manchen bestimmt auch im übertragenen Sinne) die Konturen des Reformators. Dafür geht jetzt der Salzteig in Serie. Bisher ziert das Lutherporträt, Gegenstück eines altfränkischen Holzmodels, nur den Weihnachtsbaum im Refektorium des Lutherhauses, doch ab sofort kann sich das durchscheinende Gebilde mit dem steingemeißelten Spruch "Verbum Domini manet in Eternum" (Gottes Wort bleibt in Ewigkeit) hinhängen, wer möchte, und das nicht nur zur Weihnachtszeit.

Die Anhänger entstehen im Auftrag des Lutherhauses in der Küche von Heike Kuhrt in der Piesteritzer Werkssiedlung. Kuhrt, die sich mit dem Erlebnis-Essen "Barbara-Tafel" selbstständig gemacht hat, mischt dort Salz und Mehl zu gleichen Teilen und nimmt vom Wasser eben so viel, wie nötig ist. 70 Stück des predigenden Luthers in den Maßen 7,5 mal 10 Zentimeter hat sie bisher aus dem Model, der Nachbildung eines Originals aus der Zeit um 1700, herausgeholt.

Aber das soll natürlich nur der Anfang sein, sagt auch Jutta Strehle, Mitarbeiterin der Stiftung Luthergedenkstätten. Von ihr kam die Idee, das Exponat aus der "Kuriosa"-Sammlung des Museums für die handwerkliche Serienfertigung einzusetzen.

Um Luther samt Gottes ewigem Wort angemessen zu verpacken, hat man auf das Know-how von Papier-Restauratorin Karin Lubitzsch zurückgegriffen. Herausgekommen ist eine kleine graue Faltschachtel, der innen tiefroter Filz eine gewisse Eleganz verleiht. Ein Schildchen gibt Basis-Infos zu Mann und Model. Gefertigt wird der Luther in Salzteig nach Bedarf.

Luther zum Hinhängen: Zu haben für 3,90 Euro im Lutherhaus, täglich (außer montags), 10 bis 17 Uhr