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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Ein Haus aus Holz und Lehm

Von Ute Otto 29.10.2012, 17:57

Coswig/MZ. - Wenn Jessica, Lara, Paula, Tabea, Lisa, Leonora und Martin in zwei Wochen wieder zum Projektnachmittag ins Simonetti-Haus kommen, werden sie sehen, ob sie gut gearbeitet haben: Sind die Steine auseinandergefallen, hat die Konstistenz nicht gestimmt oder sie haben die Masse nicht fest genug in die Form gedrückt.

Für den Donnerstagnachmittag im Simonetti-Haus lassen die Kinder sogar eine Halloween-Party sausen, erzählt Yvonne Noack. Die pädagogische Mitarbeiterin leitet die Arbeitsgemeinschaft "Geschickte Hände" an der Grundschule im Schillerpark und kommt donnerstags immer im Wechsel mit den Dritt- und Viertklässlern hierher.

"Denkmalschutz für Kinder" heißt das Projekt, in dem die Kinder von den mit der Sanierung des historischen Hauses beschäftigten Vereinsmitgliedern und den beiden jungen Leuten im Freiwilligen Jahr einiges über das Bauen mit Holz und Lehm erfahren und erste Erfahrungen mit den Werkstoffen sammeln. Selbst der Vereinsvorsitzende Volker Riedel versucht , sich diese 90 Minuten freizuhalten. Das Märchen von den drei Schweinen, deren Häuser aus Holz und Stroh vom Wolf ruckzuck umgepustet werden, während das Haus aus Stein stand hält, nimmt Riedel bei der Einführung gern als Aufhänger. "Obwohl ich mich ärgere, dass das Holzhaus dabei so schlecht wegkommt", schmunzelt der Architekt. Andererseits kann er den Kindern auch demonstrieren, wie schnell eine Ziegelmauer fällt, wenn man die Steine nur einfach übereinander legt. Und wie ein Holzrahmen durch diagonale Balken stabil wird.

Ein Fachwerkhaus mit zwei mal drei Meter Grundfläche sollen die Kinder im Verlauf des Projektes selbst bauen. Die Entwürfe - ebenfalls von Kinderhand - hängen schon an der Wandzeitung. Dafür werden einige hundert Lehmziegel im Maßstab 1:2 gebraucht. Auch ein Teil der Dachziegel soll aus eigener Fertigung kommen. Für das Gebälk "wäre uns ein Zimmermann, der mit den Kindern arbeitet, sehr willkommen", so Riedel.