Grundschule in Cobbelsdorf Grundschule in Cobbelsdorf: Erste Klasse wurde abgelehnt

Cobbelsdorf/MZ - In der Grundschule Cobbelsdorf wird es in diesem Jahr keine Einschulungen geben. Das Landesschulamt hat den Antrag der Stadt Coswig auf Ausnahmegenehmigung abgelehnt. Die Eltern der fünf Kinder sind darüber bereits informiert. „Sie waren geschockt“, sagt Bürgermeisterin Doris Berlin (parteilos). „Wir können ihnen nun nur noch die Entscheidung überlassen, ob sie ihre Kinder in eine der beiden Coswiger Grundschulen, nach Klieken oder Jeber-Bergfrieden schicken.“
In Abstimmung mit der Stadt Wittenberg wäre auch Nudersdorf eine Option - und auch der kürzeste Weg. Jedoch muss auch die Beförderung der Kinder geklärt werden. Das wollte Berlin eigentlich bis Montag beim Landkreis erreicht haben, doch hatte überall die Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe Vorrang.
Das Schulgesetz schreibt die Beförderungspflicht des Kreises bis zur nächst gelegenen Schule der jeweiligen Schulform in der Gemeinde vor. Keine Auskünfte konnte Berlin daher auch den besorgten Eltern geben, ob die in Cobbelsdorf und Umgebung wohnenden Abc-Schützen ihre Schule ohne Umsteigen erreichen werden. Man sollte es den Kindern nicht noch zusätzlich schwer machen, meint Berlin. „Ich habe aber darauf keinen Einfluss. Hier muss der Kreis entscheiden und handeln.“
Sie habe, sagt die Bürgermeisterin weiter, die Entscheidung kommen sehen „und doch gehofft, dass das Land angesichts unserer Bausituation nochmal ein Auge zudrückt“. In Coswig am Schwarzen Weg wird bis 2014 derzeit die Fröbelgrundschule völlig umgebaut, an diesem Standort werden dann die beiden Coswiger Grundschulen mit rund 230 Kindern vereint. Derzeit sind die Fröbel-Schüler beengt in einem Ausweichquartier an der Mozartstraße. Und in der Grundschule am Schillerpark seien die Bedingungen „so toll nicht, sonst müssten wir ja nicht neu bauen“.
Die Entscheidung, keine erste Klasse zuzulassen, „ist aber nicht gleichbedeutend mit der Schließung der Schule“, bleibt Doris Berlin auch in dieser Frage Optimistin. Die Kindertagesstätte sei gut gefüllt. 2015/16 gibt es nach jetzigem Stand wieder zehn Einschüler. „In der Anhörung beim Landesschulamt gab es die Aussage, dass es bei weiteren Entscheidungen berücksichtigt werden soll, dass in diesem Jahr keine erste Klasse gebildet wurde“, berichtet Thomas Schneider, der im Rathaus für die Schulen zuständig ist. Allerdings fordert die neue Richtlinie ab dem Schuljahr 2014/15 mindestens 52 Kinder für den Bestand einer Grundschule, da schafft Cobbelsdorf aus jetziger Sicht gerade mal die Hälfte. Bis 2018/19 sind 38 Kinder prognostiziert. Zur Selbsthilfe hat der Stadtrat Coswig beschlossen, ab kommendem Schuljahr die Grundschul-Einzugsbereiche aufzuheben. „Wir halten an unseren ländlichen Grundschulen fest“, unterstreicht Berlin die Position der Stadt.