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Ein kommunikativer Einkaufstreff auf dem Dorfe

15.11.2005, 15:53

Straach/MZ/kbl. - Jänecke bietet an, was so im Haushalt gebraucht wird. Lebensmittel und Getränke, Reiniger für die Küche, Butter, Milch, Konserven. Brot und Brötchen bäckt er selbst, Wurst und Fleisch kommen aus der Region. Es gibt eine Postannahme, und aus Katalogen zweier Versandhäuser kann man hier ebenfalls bestellen. Auch Blumen, Zeitschriften und jetzt im Herbst Grabgestecke sind zu finden. "Man muss eben sehen, was läuft und wie es läuft", beschreibt er die Erfahrungssuche nach dem "Versuch-und-Irrtum-Prinzip". Der nächste Supermarkt ist immerhin etliche Kilometer entfernt.

Die Idee, mal einen Laden zu haben, hatte er schon länger, erzählt er. "Dass es mal so schnell geht, hätte ich nicht gedacht." Dabei hat es der gelernte Fleischer, der später als Kraftfahrer arbeitete, gut getroffen. Denn in Straach hat der jetzige Dobiener Jänecke seine Wurzeln, nahe Verwandte wohnen dort. Und so ein Laden ist schließlich auch ein Ort der Kommunikation. Diesen Umstand macht sich Jänecke zunutze. Die zwei Räume im hinteren Teil wurden schon bald für das Angebot eines Kaffeenachmittags der Senioren genutzt. "Zwanzig Leute kamen beim ersten Mal. Und es muss ihnen gefallen haben, denn gleich kam die Frage, wann es so etwas wieder gibt", erinnert sich Jänecke.

Aus den monatlichen Kaffee-Treffs ist mehr geworden. Mitte November gibt es das erste Schlachtefest, und auch die Weihnachtsfeier ist schon in Planung. Darüber hinaus gibt es dienstags und donnerstags warmes Essen, geliefert vom Partyservice seiner Frau, "auch das wird ganz gut angenommen. Man muss sich eben was einfallen lassen."

Ist Dieter Jänecke mal nicht in seinem Laden, hat er nicht etwa Langeweile. Seit 14 Jahren ist er Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Dobien. "Ich angle auch gerne. Ab und zu bin ich sonntags unterwegs. Aber dann fährst du raus, und dann beißt nichts", lacht er selbst darüber. "Mal sehen wie es in einem Jahr mit dem Laden aussieht", sagt er. Denn schnell aufgeben ist gewiss nicht seine Sache.