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Benefizschwimmen in Wittenberg Benefizschwimmen in Wittenberg: Eine lohnende Elbquerung

Von Andreas Benendix 25.08.2013, 18:41
Für die Lebensretter und unter dem Schutz der Lebensretter: Beim diesjährigen Benefizschwimmen waren Helfer und Begünstigte dieselben.
Für die Lebensretter und unter dem Schutz der Lebensretter: Beim diesjährigen Benefizschwimmen waren Helfer und Begünstigte dieselben. thomas klitzsch Lizenz

Wittenberg/MZ - „Paddelboote elbaufwärts, seht mal zu, dass die uns nicht in die Quere kommen“, gibt Thomas Kölling von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Anweisung über das Funkgerät. Peter Zschoch, Bootsführer und Mitbegründer der DLRG in Wittenberg, setzt Blaulicht und gibt Vollgas.

Der Bug seines Schiffes hebt sich aus dem Wasser. Höflich, aber bestimmt, werden die Freizeitsportler aufgefordert, vorerst anzulanden. Eine von vielen Sicherungsmaßnahmen des Elbe-Benefizschwimmens, das am Stützpunkt der Lebensretter in der Dresdner Straße stattfand.

Schwimmen für guten Zweck

Angefangen hatte alles vor drei Jahren, als Mitarbeiter des Edeka-Marktes am Carreras- Lauf teilnahmen. „Da kam uns die Idee, wir können ja auch mal für einen guten Zweck durch die Elbe schwimmen“, erzählt Sabine Jahn, Leiterin des Shoppingcenters. Dieser Gedanke hatte sich festgesetzt und fand bei Hans-Joachim Schmidt, Redakteur des Stadtmagazins „Ingo“ und Veranstalter des Laufes, offene Ohren. „Bislang haben wir die Erlöse des Elbeschwimmens der Carreras-Stiftung gespendet, in diesem Jahr geht das Geld an die Lebensretter der Lutherstadt“, erklärt Schmidt. Dazu zählen die Startgelder und die Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken, Würstchen und Steaks durch den Edeka-Markt. „Die DLRG hat es beim Hochwasser selbst hart getroffen“, ergänzt Schmidt.

Für Alt und Jung

Mittlerweile haben sich viele Besucher eingefunden, die, teils als Zuschauer, teils als aktive Teilnehmer, dieses Event mitgestalten wollen. Unter ihnen sind die 62-jährige Irmgard Ludewig plus Freundin Hannelore George aus Mühlanger. „Das letzte Mal haben wir alles vom sicheren Ufer aus nur beobachtet, dann reifte bei uns der Entschluss, selber mitzumachen. Wir haben dafür auch trainiert“, erzählt Ludewig, die sich in einer Sportgruppe ihres Heimatortes mit Gymnastik fit hält. Paul Thorben Spitzner ist mit zwölf Jahren ein Vertreter der jüngeren Generation. Als Triathlet kann er bereits auf etliche Erfolge verweisen und möchte heute seine Kräfte mit der Elbe messen.

Die ersten 30 der insgesamt 63 aktiven Schwimmer begeben sich zum Start und machen Bekanntschaft mit dem Wasser. „Hu, ist das kalt“, entfährt es einer jungen Frau. „Die Elbe hat 19 Grad“, entgegnet ein Mitglied der DLRG. „Dann bilde ich mir das bloß ein, es ist herrlich“, kommt umgehend die Antwort und die Querung des Flusses wird in Angriff genommen. Flankiert von zwei Rettungsbooten streben die Schwimmer dem entgegen gesetztem Ufer zu. Die Strömung sorgt dafür, dass einige der Freizeitsportler ungefähr 100 Meter abgetrieben werden.

„Teilnehmen ist alles“

Schon hat Kölling das Funkgerät wieder in Betrieb: „Lasst die nicht so weit abdriften, die verausgaben sich sonst“, nimmt er sofort Kontakt mit den Kameraden in den Booten auf. Angelandet laufen die Schwimmer zurück, um sich für die Rücktour erneut in die Fluten zu stürzen. Irmgard Ludewig zieht es vor, sich von der DLRG übersetzen zu lassen. „Teilnehmen ist alles, und es hat mächtig Spaß gemacht“, kommentiert sie ihre Entscheidung.

Punktgenau erreicht Helga Freund als Erste wieder den Startpunkt. Die Rettungsschwimmerin ist mit dem nassen Element bestens vertraut. Bei den Senioren-Weltmeisterschaften im Kanusport in Turin konnte sie sechs Goldmedaillen erkämpfen.

Ihre Kondition lässt es zu, dass sie auch am zweiten Lauf des heutigen Tages teilnimmt. „Wenn man kein Warmduscher und das gewöhnt ist, ist das ein Super-Gefühl“, schwärmt sie.- Eine Meinung, die viele der Teilnehmer am Benefizschwimmen durch die Elbe teilen.

Marktleiterin Sabine Jahn
Marktleiterin Sabine Jahn
Thomas Klitzsch Lizenz