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Bad Schmiedeberg Bad Schmiedeberg: Bürgermeister benennt komplizierte Baustellen

08.05.2013, 09:46
Stefan Dammhayn, Bürgermeister Bad Schmiedberg
Stefan Dammhayn, Bürgermeister Bad Schmiedberg MZ/Archiv Lizenz

bad schmiedeberg/MZ/kbl - Die Turnhalle ist das Thema in der Kurstadt, natürlich. „Viele Bürgermeister haben sich daran die Zähne ausgebissen. Und es war Glück, dass es mich getroffen hat“, meint ein zufriedener Stefan Dammhayn (CDU). Als Bad Schmiedeberger Stadtoberhaupt darf, ja muss man die Dinge beim Namen nennen. Ob sie nun als Problem vor einem stehen oder, wie im Fall des Turnhallenneubaues an der Schule, auf den guten Weg gebracht sind.

Beim zweiten Frühlingsfest, das eher ein Empfang ist, benennt Dammhayn etliche Baustellen. „Bei der Heilung unseres Haushaltes wird uns Kneipp nicht helfen können“, spricht er ein Defizit von 3,5 Millionen Euro im aktuellen Budget an. Lediglich 1,7 Prozent des Verwaltungshaushaltes seien für freiwillige Aufgaben vorgesehen, „doch dafür gibt es keine Definition. Was ist freiwillig? Kinder- und Jugendangebote, die Bibliothek? Vielleicht die Bürgerhäuser oder das letzte Freibad?“ Dammhayn mahnt, trotz aller Defizite die Infrastruktur intakt zu lassen. „2008 hieß es, wir sind auskonsolidiert. Jetzt bescheinigt man uns, keinen ausreichenden Willen zur Konsolidierung zu zeigen“, schwingt etwas Frustration in seiner Stimme.

Lockere Stimmung im Kurhaus

Rund 90 Gäste sind zum Frühlingsfest ins historische Kurhaus gekommen, zahlreiche Stadt- und Ortschaftsräte, Gewerbetreibende sowie Vertreter von Vereinen und Institutionen lauschen den Reden und finden sich anschließend bei Häppchen zu Gesprächen zusammen. Es wirkt lockerer als noch im vorigen Jahr. Der Gedanke, in solch einer Runde Kontakte zu knüpfen oder zu festigen, fängt an, Wurzeln zu schlagen. Und es gibt ja nicht nur Grund zum Klagen.

Aus den Ortsteilen kommt Lob dafür, dass wieder einiges voran gekommen ist in den vergangenen zwölf Monaten. Ob das Einsatzfahrzeug der Schnelliner Feuerwehr oder das Dorfgemeinschaftshaus, ob Straßenbau in Söllichau und Moschwig, es tut sich was in den kleinen Orten. So richtet der Schnelliner Ortsbürgermeister Gerald Pertzsch (parteilos) seinen Dank an die rührigen Vereine, ebenso wie sein Trebitzer Amtskollege Torsten Schneider (CDU), der diesen auf weitere engagierte Bürger ausdehnt. Harry Deike (parteilos), Ortsbürgermeister von Pretzsch, bricht eine Lanze für das Gewerbe, das im Rahmen seiner Möglichkeiten die Vereine unterstützt. „Sie alle ermöglichen es uns, kulturelles Leben in dieser Form aufrecht zu erhalten“, lobt er, weiß aber und mahnt, dass dieser Geldtopf nicht unerschöpflich ist.

Clemens Huth (Gesang) sowie Gabriel Hörnicke am Klavier sorgen für die musikalische Umrahmung. Mittendrin springen die Feuerwehrleute wegen eines Alarmes auf. Es wird noch ein bisschen in die Zukunft geblickt, was die Demografie bringt und die Grundversorgung der Rentner mit Kosten, die wieder bei der Kommune landen. Eigentlich alles wie immer. Außer, dass es mit der Turnhalle losgehen kann. Wenigstens ein Lichtblick in schwierigen Zeiten.