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2. Freiwilligentag in Gräfenhainichen 2. Freiwilligentag in Gräfenhainichen: 100 Leute für den guten Zweck

Von Ulf rostalsky 15.09.2015, 11:48
Während die Jugendlichen sich spontan an der Skateranlage verabredeten, war die Arbeit auf der Freilichtbühne gut organisiert.
Während die Jugendlichen sich spontan an der Skateranlage verabredeten, war die Arbeit auf der Freilichtbühne gut organisiert. klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Die zweite Auflage des Freiwilligentags in Gräfenhainichen stand der Premiere vor einem Jahr nicht nach. Zwar wurden nicht mehr Akteure gezählt. Gabriele Heerwald von der projektbetreuenden Ländlichen Erwachsenbildung (LEB) zieht dennoch eine positive Bilanz. „Genau 100 Leute haben mit angepackt.“

Ein Ausrufezeichen haben nicht zuletzt die Jugendlichen gesetzt. Sie haben ihr Herz in die Hände genommen und die Gräfenhainichener Skaterbahn in Schuss gebracht. „Wir waren beim Bürgermeister und haben gesagt, dass wir was tun wollen. Wir haben nur Farbe, Schrauben und Holz gebraucht“, sagt Kai Schwartzkopf, der mit seinen Skater- und BMX-Kumpels praktisch jeden Tag auf der Bahn unterwegs ist.

Das Rathaus reagierte, stellte Material zur Verfügung. Tornaus Vize-Ortsbürgermeister Bernd Grubert rückte mit Technik an, die Jugendlichen schrauben, schliffen, strichen. „Das war höchste Zeit. Der Belag war zum Teil schon locker“, erklärt Kai Schwartzkopf, während BMX-Freak David Hille zur Farbe greift.

Anpacken und dabei ein Gespür für die Gemeinschaft entwickeln: Das ist der Sinn des Freiwilligentages. „Wir haben so viele, die in der Stadt jeden Tag ehrenamtlich unterwegs sind. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Leute einbringen“, meint Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU). Er bricht eine Lanze für solche Aktionen, die durchaus auch Augen öffnen sollen.

In der LEB wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass sich ehrenamtliches Engagement mehr und mehr wandelt. Nicht jeder will sich auf Dauer in Vereinen binden. Stattdessen setzt er auf zeitweise Mitarbeit. „Gutes tun an einem Tag“ ist deshalb der Leitspruch des Freiwilligentags, der am Sonnabend zum ersten Mal die Grenzen der Kernstadt Gräfenhainichen überschritt.

Angepackt wurde auch in Möhlau. Angler und Heidefreunde hatten sich zum Arbeitseinsatz im Park rund um die Steinbruchseen verabredet. „Hier ist immer was zu tun“, weiß Frank Gneist, Vizechef im Anglerverein. Wege müssen freigeschnitten und vom Laub befreit werden. „Wir müssen die Hinweistafeln zur Geschichte des Parks erneuern“, fügt Heidefreund Paul Tuchelt hinzu. Vandalismus und Unachtsamkeit machen Petrijüngern und Heidefreunden das Leben schwer.

Gewerkelt wurde am Sonnabend außerdem in der Gräfenhainichener Freilichtbühne. Die fristet über einen Großteil des Jahres ein Schattendasein. Dem wuchernden Unkraut gingen Mitglieder der Linken und die Kulturbande an den Kragen. Unter Federführung des Freizeitsportvereins Gräfenhainichen 83 wurden Rastplätze am Gremminer See auf Vordermann gebracht.

Kein Freiwilligentag ohne gemeinsames Finale. Auch dieses Jahr schwangen die Mitglieder der Gräfenhainichener Ortsgruppe des Vereins Dübener Heide zusammen mit Akteuren der LEB den Kochlöffel und bereiteten die Dankeschön-Veranstaltung vor.

Danke sagen wollen die Organisatoren. Sie sagen aber auch ganz laut, dass sie sich für eine Folgeauflage über den einen oder anderen neuen Mitstreiter und neue Ideen in anderen Ortsteilen richtig freuen würden. (mz)

Heidefreunde treffen sich für die Arbeiten im Möhlauer Park rund um die Steinbruchseen.
Heidefreunde treffen sich für die Arbeiten im Möhlauer Park rund um die Steinbruchseen.
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