Wortgewandte Gaukler begleiten Hofstaat

Weißenfels/MZ. - Bereits gegen neun Uhr sind am Sonntag die ersten hundert Exemplare des Weißenfelser Schlossfest-Extrablattes der Mitteldeutschen Zeitung am Parkhaus verteilt. Zuschauer des Festumzuges haben sich schon eine gute Stunde vor Beginn am Georgenberg postiert, um die historischen Bilder hautnah mitzuerleben. Als Schusterjunge und Moderator Lutz Teetzen endlich gegen 10.45 Uhr signalisiert, dass der bunte Zug naht, atmet Hugo Hage auf. "Ich habe bis jetzt keinen Umzug versäumt", sagt der Michlitzer.

Begeistert verfolgen auch Ingrid Herkner und ihre Nachbarin Christina Mackert aus Weißenfels-West den Umzug, angeführt vom Wittenberger Fanfarenzug. Inmitten der Wettiner Stadtgründer liefert sich der kleine Armin Altermann als wagemutiger Ritter ein Gefecht mit seinem Vater.

Kinderreich, mit prachtvollen Kutschen und Pferden präsentieren sich die Weißenfelser, Zeitzer und Merseburger Herzöge samt Hofstaat. Immer wieder brandet Beifall aus den Reihen der Zuschauer auf. Bewunderung finden nicht nur aufwändig gestaltete Gewänder, sondern auch wortgewandte Gaukler, singende Nonnen, stattliche Husaren und flinke Reiter für ihre Darbietungen. Übermütige Badefrauen versprechen sonnige Aussichten und sorgen mit Wasserspritzpistolen für Abkühlung in der Menge. Die Feuerwehr stellt Handdruckspritzen von 1766 und 1890 vor.

Die Zwillinge Aline und Lea Kolditz bieten ein tierisches Vergnügen: Als Äffchen aus der Arche Noah vollführen sie Kunststücke und geben damit Kostproben für das Familienmusical "Kinder von Eden". Doch nicht allein der Verein "music art weissenfels" weiß das Publikum mit Showeinlagen zu unterhalten. Mitglieder des Weißenfelser Tanzsportclubs Blau-Gelb tanzen Walzer. Kampfsportler zeigen, wie gelenkig sie sind. Die Markwerbener Kleinpfingstgesellschaft hat diesmal ihre Salpetersieder und Rassekaninchenzüchter mitgebracht. Aus Langendorf sind neben Vereinsmitgliedern der Burg Christoph Buchen alias Bruno Breuer und seine Waisenhauskinder erschienen. Zudem unterstützen die Hohenmölsener als Stadt der drei Türme, die Lützener als Gustav-Adolf-Stadt, die Bad Bibraer als Modebad der Herzöge und die Burgwerbener als Weindorf die Weißenfelser im Festzug. Am Ende hat es Hugo Hage nicht bereut, dabei gewesen zu sein. "Der Umzug wird von Jahr zu Jahr schöner", ist der Zuschauer aus Michlitz des Lobes voll.