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Weißenfels Weißenfels: Wasser auf die Streitmühle

Von HEIKE RIEDEL 12.04.2011, 19:18

WEISSENFELS/MZ. - Und er dreht sich nach wie vor um Heidelinde Penndorf, bis vor kurzem noch Landtagsabgeordnete der Partei. Im Wahlkampf für den Landtag war ein Antrag auf Parteiausschluss von Penndorf zurückgenommen worden. Doch als abgeschlossen gilt die Angelegenheit bis heute nicht. Penndorf hatte in einem E-Mail-Verkehr geäußert, man müsse nur noch eine Legislaturperiode durchhalten, "dann kann uns Hartz IV mal".

Nun sind Äußerungen von Heidelinde Penndorf in der Mitteldeutschen Zeitung, die sie in Zusammenhang mit ihrem Ausscheiden aus dem Landtag gesagt hatte, ihren Gegnern Wasser auf die Mühle: Es sei schier unmöglich, die Sozialsprechstunde, die sie in ihrer Abgeordnetenzeit aufgebaut hatte, ehrenamtlich weiterzuführen. Büromiete, Telefon, Internetanschluss, Computer, all das koste.

Während dessen suchen andere Linke - der Vorsitzende der linken Weißenfelser Stadtratsfraktion Lars Brzyk, Stadtrat Veit Raczek und die Kreisräte Christine Krössmann sowie Horst Karczmarczyk - schon neue Räume und finden sie im Gebäude Friedrichstraße 7. Sie wollen den Bürgern so schnell wie möglich in Weißenfels wieder linke Ansprechpartner bieten - auch und besonders für soziale Probleme, sagt Krössmann. "Kreistags- und Stadtratsfraktion sowie der Stadtverband Weißenfels wollen hier präsent sein", betont Lars Brzyk. Zur Wahlparty bereits sei die Idee geboren worden, Anfang Mai nun an die Eröffnung des Büros gedacht.

Er unterstütze als Bundestagsmitglied der Linken die Weißenfelser Initiative finanziell, so reagierte Roland Claus, doch sei ihm die Sache jetzt gar zu schnell gegangen. Im Kreisverband habe man sich dazu bisher nicht abschließend verständigt und auch im Landesverband werde noch über Möglichkeiten einer Stärkung der Linken in Weißenfels durch die Eröffnung eines Büros nachgedacht, stellt sich Claus vor den Kreisvorsitzenden Gunter Schneider. Dieser, der in Hohenmölsen sein Büro hat, schien nicht zu wissen, wie weit die Weißenfelser schon gegangen waren.

Trotz seiner Unterstützung sei das Büro in der Friedrichstraße nicht als Außenstelle seines Wahlkreisbüros zu sehen, betont Claus. Er werde in Naumburg ein neues beziehen, dass er sich mit dem jetzt für die Linken in den Landtag gewählten Jan Wagner teilen möchte, informiert der Bundestagsabgeordnete. "So haben wir dort zugleich unsere parlamentarische Schnittstelle", sagt er.

Die Frage, wie es möglich sei, auch Heidelinde Penndorf zukünftig mit ihren wertvollen Erfahrungen in die soziale Arbeit der Linken einzuordnen, sei für ihn noch offen.

Im Mai wollen sich die Linken um Krössmann in dem neuen Büro nun jedenfalls den Sorgen und Nöten der Bürger stellen. "Wir können die Anliegen anhören und aufnehmen. Wir werden Ansprechpartner vermitteln, wo wir nicht selbst helfen können", so stellt sich Veit Raczek den Anfang vor. Er hat sich bereit erklärt, zwei Stunden wöchentlich die Bürgersprechstunde zu besetzen. "Man kann auch ohne Landtagsmandat helfen", das ist für Horst Karczmarczyk das Signal, das er und seine Mitstreiter aussenden möchten.