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Weißenfels Weißenfels: Verirrt im Weißenfelser Schilderwald

Von CORNELIA FUHRMANN 20.07.2011, 18:10

WEISSENFELS/MZ. - Mittwochmorgen in Weißenfels: Lange Gesichter herrschen bei den Autofahrern, die über die Leipziger Straße aus der Innenstadt heraus oder in diese hinein wollen. "Man weiß überhaupt nicht, wo hier die Baustelle ist. Ich bin gefrustet wegen der Sperrung", sagt beispielsweise Heidrun Wedekind, die bei einem Pflegedienst arbeitet und nun plötzlich Umwege in Kauf nehmen muss. Grund ist eine kurzfristig notwendig gewordene Vollsperrung der Straße, weil an der Ecke zur Hohen Straße ein einsturzgefährdetes Haus abgetragen werden muss. "Das ist eine ungeplante Aktion, die bis Sonntag dauern wird", sagt Stadtsprecherin Anke Fey am Mittwochmorgen.

Nicht eindeutig

Doch die Schilder, die auf die Sperrung hinweisen, sind offenbar für die meisten Kraftfahrer nicht eindeutig. Von der Bundesstraße 91 kommend stehen Umleitungsschilder stadteinwärts erst hinter dem Ortseingang. Und: Die Schilder werden offenbar nicht registriert. Danach folgen - auch an jeder weiteren Kreuzung - Sackgassenschilder mit dem Zusatz "frei bis Baustelle". Wo genau aber die Baustelle ist, wie weit man also noch fahren kann, ist nicht ersichtlich. Und das hat Folgen: Aus Richtung Innenstadt heißt "frei bis Baustelle" zwar, dass alle Parkplätze an der Leipziger Straße noch erreichbar sind. "Das weiß nur keiner", sagt Renate Müller aus Leipzig, die zum Verwandtenbesuch nach Weißenfels gekommen ist. Sackgassen- und Umleitungsschild hatten sie dazu verleitet, über die Promenade zum Parkplatz an der Kleinen Brücke zu fahren. Dort müssen aber Gebühren gezahlt werden, im Gegensatz zum großen Parkplatz in der Leipziger Straße.

Er habe die Schilder zwar gesehen, sich aber gedacht, er schaue mal, wie weit er komme, sagt ein anderer Autofahrer, der in die Stadt will und schließlich wenden muss. "In einer halben Stunde haben hier bestimmt sieben Autos gedreht", berichtet Katrin Wuttke. Sie und Ehemann Sven wohnen in der Hohen Straße, die im spitzen Winkel von der Leipziger Straße abgeht. Das Ehepaar beobachtet die Szenerie des Abrisses und die Wendemanöver. Einige Kraftfahrer nutzen zu dieser Zeit noch das "Schlupfloch", die Hohe Straße. Obwohl diese eine Anliegerstraße ist. Um kein Risiko einzugehen, dass Autos vom herabfallenden Schutt beschädigt werden, habe er dann die Absperrung nach vorn versetzt, sagt Bauleiter Dieter Lisker von der Tollwitzer Recyclingwerke GmbH. Autos können von der Leipziger Straße aus nun nicht mehr in die Hohe Straße einfahren.

Die Verwirrung um die Sperrung könne er nicht nachvollziehen. "Die Umleitung habe ich am Vorabend selbst aufgestellt. Wir müssen Schilder nehmen, die verkehrsrechtlich zugelassen sind, da bleiben nicht viele Möglichkeiten", sagt Lisker und verweist darauf, dass aus allen Richtungen Umleitungen kenntlich gemacht sind. Aus Richtung Markt ebenso wie in der Leipziger Straße am Ortseingang von Weißenfels heißt das, der "U 3" zu folgen. Stadtsprecherin Fey sagt zu, im Rathaus anzuregen, die Beschilderung nochmal zu überprüfen.

Klosterstraße dicht

Neben der Sperrung der Leipziger Straße ist ab Donnerstag eine weitere Zufahrt zur Innenstadt dicht: die Klosterstraße Richtung Markt. Dort wird nach dem Abbau des Gerüstes am Eckhaus zur Großen Burgstraße ein provisorischer Tunnel entfernt. Die Sperrung wird voraussichtlich bis 21. August bestehen. Eine Umleitung führt über den Georgenberg und die Große Burgstraße. Bis zur Marienkirchgasse wird laut Stadtverwaltung die Einbahnstraßenregelung in der Klosterstraße vorübergehend aufgehoben.