Weißenfels: Weißenfels: Großer Zuspruch für Opfer nach Wohnungsbrand

Weissenfels/MZ. - Es war ein Montagabend wie jeder andere auch. Daniel Bindernagel und seine Freundin kochten gerade das Abendessen. Währenddessen blickte er aus seinem Fenster auf die zu dieser Zeit stattfindende Montagsdemonstration auf dem Weißenfelser Markt. Plötzlich schrie ein Polizist, alle müssten das Haus sofort verlassen da das Haus brennen würde. "Ich habe erst gedacht, der macht nur Spaß", erzählt Bindernagel. Doch aus Spaß wurde bitterer Ernst.

Denn als er sich auf den Weg in Richtung Dachboden machte, bemerkte auch Bindernagel, dass dieser lichterloh in Flammen stand. "Sofort haben meine Freundin und ich die Wohnung verlassen. Ich habe nur noch schnell meine Schlüssel und das Portemonnaie geschnappt, den Rest habe ich zurückgelassen", beschreibt der 27-Jährige die brenzlige Situation. "Dann bin ich noch zu meinen Nachbarn, die bereits geschlafen haben und habe sie da rausgeholt", so der Weißenfelser weiter. Nachdem das Haus gesichert wurde, konnte er einen Tag nach der Tragödie wieder in seine Wohnung: "Alles war unter Wasser, sowohl die Möbel als auch die Haushaltsgeräte, nichts war mehr zu gebrauchen". Vorübergehend fanden er und seine Partnerin bei seiner Mutter Unterschlupf, während andere der insgesamt 14 Opfer der Katastrophe in Behelfsunterkünften untergebracht wurden.

Das Ordnungsamt der Stadt Weißenfels kümmert sich seitdem um eine neue Bleibe für die Geschädigten. "Insgesamt sechs Personen haben bereits eine komplett eingerichtete neue Wohnung bekommen", berichtet Maik Trauer, Leiter des Ordnungsamtes. Diese würden sich allesamt im Stadtkern befinden. Bei dem Rest sei man auf einem guten Weg, nur würden die Wohnungen nicht immer den Ansprüchen der Personen oder Familien genügen oder die Formalitäten etwas länger dauern.

Was das betrifft, konnte sich Daniel Bindernagel nicht beschweren: "Kurze Zeit nach dem Brand habe ich bei der Stadt einen Antrag gestellt und bereits zwei Tage später konnte ich einziehen", freut sich der junge Mann über das Engagement der Stadt. Die Wohnungseinrichtung wurde wie auch bei den anderen größtenteils durch Spendenmittel finanziert. "Bis jetzt sind über 3 000 Euro an Spenden zusammengekommen", bilanziert Trauer. Ebenso habe man auch eine Reihe von Sachspenden erhalten, wie Handtücher, Geschirr, Möbel oder Bettwäsche. Am 14. August findet diesbezüglich eine Veranstaltung im Weißenfelser Rathaus statt, bei der die Spendenübergaben an die Stadtverwaltung offiziell stattfinden. Neben einigen Spendern werden auch die Betroffenen vor Ort sein.

Mit dieser großen Unterstützung hätte Bindernagel nicht gerechnet: "Ich war wirklich überrascht über diese enorme Hilfe, das wirft auch ein positives Licht auf die Stadt", zeigt er sich dankbar. Auch seine Freunde hätten ihm in dieser schweren Zeit geholfen und ihm Möbelstücke zur Verfügung gestellt. In seinem neuen Zuhause, in dem er nun seit dem 1. August wohnt, hat er sich bereits gut eingelebt: "Die Wohnung hat mir sofort gut gefallen, auch wenn sie etwas kleiner ist als die vorherige." Er könne sich sogar vorstellen, für immer dort zu bleiben.