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Weißenfels Weißenfels: Ab ins Kopfkino

Von KARIN GROSSMANN 03.02.2011, 20:11

WEISSENFELS/MZ. - Die Märchen-Kunst-Welten sind im Klubraum des Kulturhauses aufgebaut worden. Ab Montag können sich dort drei Wochen lang Kindergarten- und Hortkinder, Schulklassen und Familien in der Spiel-Mit-Ausstellung vergnügen. Es wird ein Rundgang durch das Leben der Brüder Grimm. Und genau jene begleiten die kleinen und großen Gäste dabei. "Wir sind die Brüder Grimm, ich bin Jacob", sagt die Projektleiterin des Mit-Mach-Theaters Elke Penndorf. "Ihren" jüngeren Bruder Wilhelm spielt Christine Pechmann. Beide sind über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beim Seumeverein Weißenfels beschäftigt.

Dass die Ausstellung Märchen-Kunst-Welten im Kulturhaus aufgebaut werden kann, liegt an der intensiven Zusammenarbeit mit den Kulturhausmitarbeitern, sagt Ilonka Struve, die Vereinsvorsitzende. "Es ist doch schön, in den Winterferien eine solche Ausstellung im Haus zu haben, die Kindergartengruppen und Schulklassen besuchen können", so Heidi Lemberg, die Mitarbeiterin des Eigenbetriebes der Stadt. Auch mit Kindern und ihren Eltern oder Großeltern und sogar mit Rentnern, die Märchen mögen, rechnet sie.

Vor fünf Jahren hat der Seumeverein begonnen, die Märchen-Kunst-Welten aufzubauen. "Daran sind Designer sowie Kinder und Jugendliche beteiligt", erzählt Ilonka Struve. "Wir haben in Weißenfels das erste Kopfkino Deutschlands", macht sie neugierig. Gemalt wurden die Märchenbilder von ganz unterschiedlichen Schulklassen. Darunter sind welche der Schlossgartenschule, der Pestalozzischule, der Montessori Schule, des Agricolagymnasiums Hohenmölsen und der Berufsbildenden Schulen Weißenfels. Als einzelne Person gehört Anastasia Stofass dazu. Neun verschiedene Märchen sind zu sehen. Wer sie beim Rundgang erkennt, kann auf einer Liste ein Kreuz machen und den Zettel in die Märchenbox werfen. Zu gewinnen gibt es eine Märchenfahrt mit dem Vereins-Floß auf der Saale.

"Wir haben das Kopfkino im letzten Jahr auf der Buchmesse in Leipzig vorgestellt", erzählt die Vereinsvorsitzende. 800 Gäste hätten sich die Zeit genommen, es anzuschauen. Liegend und hockend seien die Erwachsenen auf Entdeckungsreise gegangen, hätten ihrem Nachwuchs gleich im Kopfkino die Märchengeschichte erklärt, erinnert sich Elke Penndorf.

Ein Rotkäppchenbett wird zu sehen sein, der Märchenbaum, in dem man Geschichten hören kann. In diesen Wald passt auch ein auf einem dicken Hühnerfuß stehendes bewegliches Hexenhaus der Babajaga. Als 15-Jähriger hatte Christoph Zeh die Idee dazu entwickelt. Der Aschenputtelherd wird aufgestellt. In dem können Bonbons hergestellt werden.

Eine Besonderheit wird in einer Glasvitrine zu finden sein. Es ist ein Kunstwerk, das Besucher in die Hand nehmen können. Es heißt "Die Froschkönigin" und macht neugierig.

In fünf unterschiedlichen Kulissen können die Kinder und Erwachsenen selbst zur Märchenfigur werden. Weil der Seumeverein die Ausstellung wieder mit Kreativangeboten verbindet, hält er auch Kostüme bereit, mit denen sich die Besucher verkleiden können. Und sie dürfen sich auch märchenhaft schminken lassen. Dafür stehen Eva Tyroff und Torsten Nagel bereit.

Doch die Märchen-Kunst-Welten haben nicht nur für die Winterferienwoche ihr Zuhause im Kulturhaus gefunden. "Nach den Ferien beginnen wir dort mit den Schulprojekten", sagt Ilonka Struve.