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Überschlag mit weißem Opel Astra

Von Constanze Matthes 27.07.2008, 17:03

Osterfeld/MZ. - Der Blitzer mit Kamera, Licht und Sensor ist einsatzbereit und Wolfgang Kößling in adretter Uniform. "Wir sind heute bürgernah", sagt der Polizeioberkommissar von der Autobahnpolizei Weißenfels und meint es ehrlich. Die Geräte, die nahezu jeden Fahrer schon einmal verärgert haben, stehen auf der Autobahnraststätte Osterfeld in Richtung Berlin.

Reisender aus Zürich"Jedoch nur zur Ansicht, vielleicht auch noch für eine kleine Demonstration", verspricht Kößling. Während des 10. Tags der Verkehrssicherheit am Sonnabend erklären Polizeibeamte der Verkehrsüberwachungsgruppe allerdings nicht nur das Radarsystem Eso 1.0 und den mit Kamera ausgestatteten Verfolgungswagen.

Die Landesverkehrswacht aus Magdeburg stellt einen weißen Opel Astra samt Stefan Gillsch als Insassen mit einer Überschlagsimulation auf den Kopf. Der junge Mann aus Naumburg kennt jene brenzlige Situation, hat einen Überschlag mit einem Auto bereits selbst überstanden. "Wie man sich dabei verhält, um sich selbst aus dem Fahrzeug zu befreien, ist wichtig", bemerkt der Domstädter. All das berichten Verkehrswachtsmitarbeiter Andreas Hintze und Heinz Vetter den interessierten Besuchern, die während einer Fahrt auf der A 9 einen Halt an der Raststätte einlegen. "Gefährlich können auch Gegenstände werden, die mit einer Kraft, die dem 50-fachen ihres Gewichts entspricht, durch das Fahrzeuginnere fliegen", so Hintze.

Eine kurze, aber rasante Fahrt nach unten macht dagegen Christian Bachofner. Der Züricher hat im Doppelgurtschlitten Platz genommen, der die Wirkung des Gurts als Lebensretter zeigt. "Es ist schon ziemlich heftig. Mich hat es richtig in den Gurt geworfen", kommentiert der junge Mann aus der Schweiz, der auf dem Weg nach Berlin ist, sein Erlebnis: "Aber ich bin sowieso meistens angeschnallt." Höhere Verkehrssicherheit vor allem auf den Autobahnen, das ist das erklärte Ziel dieser Informationsveranstaltung betont Tina Zeise, Polizeioberkommissarin und Pressesprecherin der Autobahnpolizei: "Wir wünschen uns, dass die Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoller und verantwortungsvoller unterwegs sind."

Dieses Verhalten wünscht sich ebenso Sven Haubenreißer. Der junge Mann aus Zeitz vertritt als Mitarbeiter die Autobahnmeisterei, die unter anderem ihren Schneepflug präsentiert. Zum ersten Mal überhaupt auf dem Verkehrssicherheitstag. Und Aufklärung ist nötig, denn oft stören Verkehrsteilnehmer die Arbeit der Räumtrupps in den Wintermonaten. Diese haben zudem nicht immer einen guten Ruf. Dabei sind sie rund um die Uhr in drei Schichten mit einer Flotte aus zwölf Fahrzeugen - ausgestattet mit 6,50 Meter breitem Pflug und einer Salzlaugemischung - verfügbar. "Wir können nicht überall sein. Das Gebiet der Autobahn ist sehr groß", sagt der Elsterstädter. Auf dem Gelände vor dem Rasthof machen zudem die Verkehrswacht Hohenmölsen-Teuchern mit Go-Karts und einem Infostand, das Deutsche Rote Kreuz mit einem Einsatzwagen, der Tüv-Nord mit einem Fahrsimulator sowie die Dekra auf das Thema Verkehrssicherheit aufmerksam. Anja und Falk Erhold aus Thüringen schlendern mit ihrer Tochter Laura von Stand zu Stand: "Uns ist selbst noch nichts passiert, aber es ist wichtig, dass dieses Thema angesprochen wird." Die dreiköpfige Familie hofft auf eine gute Reise. Vor ihnen liegen noch einige hundert Kilometer mit der Endstation Graal-Müritz an der Ostsee.