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Trennung fällt nicht leicht

09.03.2006, 19:11

Hohenmölsen/MZ/kdk. - "Es ist ein mulmiges Gefühl, dich hier in der Kaserne zurückzulassen" - mit diesen rührenden Worten verabschiedete am Donnerstag Heidrun Günther aus dem sächsischen Frohburg ihren Sohn Marcel in der Bundeswehrkaserne in Hohenmölsen. "Vor allem wollte ich mich persönlich überzeugen, wie Marcel untergebracht ist", ergänzte Frau Günther. Der 19-Jährige gehörte zu den 430 Rekruten, die ihr feierliches Gelöbnis ablegten, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen.

Die Frohburger Familie war nicht die einzige, die an dem militärischem Ereignis teilnahm. Die Rekruten sowie deren gut 1 000 Angehörige durchstreiften das Armeegelände. Der feine Nieselregen und der Schneematsch hielt sie nicht ab, sich die Technik anzuschauen und zu fragen, wie es in einem Panzerflugabwehrkanonenbataillon überhaupt zugeht. Wolfgang Anders (50) aus Wurzen meinte, dass ihn die Technik interessiere. Einen 49 Tonnen schweren Panzer, der 830 PS in die Waagschale wirft, aus der Nähe anzuschauen, diese Gelegenheit bekomme man schließlich nicht alle Tage.

Ganz andere "Sorgen" hatte hingegen Franziska Keßler aus Wurzen. "Ich finde es nicht so schön, dass mein Freund so lange weg ist", war von der 20-Jährigen zu erfahren. Zwar komme er jede Woche nach Hause, aber dennoch, die Trennung falle schwer.

"Jetzt kann man doch schon wieder lächeln", sagte Knut Anders. Die Grundausbildung habe er im Wesentlichen hinter sich gebracht, ganz einfach sei die aber nicht gewesen. "Viele hatten Probleme mit der Ausdauer und der Kraft", ergänzte der Rekrut. "Da müssen die jungen Leute nun einmal durch", fügte sein Vater hinzu. Ähnlich sah es auch Reinhold Dubb. "Hier lernen sie doch wieder das Zusammengehörigkeitsgefühl. Im zivilen Leben gibt es doch viel zu viel Egoismus", so der Leipziger Vater.

"Als Staatsbürger in Uniform leisten sie einen Ehrendienst zum Wohle des Gemeinwesens und damit eines jeden einzelnen von uns", erklärte Hohenmölsens Bürgermeister Hans Dieter von Fintel in seiner Gelöbnisansprache. Eine gut ausgebildete Bundeswehr sei Garant für den Frieden. "Der Schutz der Freiheit des deutschen Volkes wird auch in ihre Hände gelegt", sagte Kommandeur Frank Nowigk in seiner Rede vor den Rekruten.