Teufels Gilde rudert Geistern davon

Weißenfels/MZ. - Am Ende haben sie bei Kaiserwetter am Sonnabendnachmittag die Nase vorn. Mitglieder des Weißenfelser Live-Clubs und der Handwerkergilde genießen ihren Sieg beim Drachenbootrennen, das während des vierten Weißenfelser Wassersportfestes zum ersten Mal auf der Saale ausgetragen wird. Als originell kostümierte Mannschaft "Des Teufels wilde Gilde" gewinnen Silke Koschitzki, Bernhard Lindner, Sven Schmidt und die anderen vor den Truppen des hiesigen Badmöbelherstellers Pelipal, des Technischen Hilfswerkes, der Kellergeister und des Medizinischen Bildungszentrums Mitteldeutschland.

"So ein stimmungsvolles Bild und so viel Begeisterung auf dem Wasser habe ich nicht erwartet", staunt Gernot Apfelstedt. Der Redakteur der Hamburger Zeitschrift "Boote", Europas größtem Motorboot-Magazin, dürfte mit seinem Kollegen, dem Fotograf Morten Strauch, wohl der am weitesten gereiste Gast in den Badanlagen sein. Wassersportler Hans-Jürgen Engeln, Inhaber des Cafés "Saaleblick" und Hauptinitiator des Festes, und der Journalist würden sich von Bootsmessen der Hansestadt kennen. "Wir sind hergekommen, um das Fest in Weißenfels endlich einmal mitzuerleben und darüber zu berichten", kündigt der vom Bodensee stammende Apfelstedt an.

Wiederholt sind Annemarie und Ulrich Spangenberg aus Halle dabei. Die Radwanderer schwärmen von der quirligen Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein und zeigen sich überrascht von der Entenlotterie des Seumeclubs. "Eine originelle Idee", findet Annemarie Spangenberg, die sich ein bisschen an das Laternenfest in ihrer Heimatstadt erinnert fühlt. Das nächste Mal wollen die Hallenser wiederkommen und dann unbedingt mit dem Seumefloß in See stechen. Weil dort Schlangestehen angesagt ist, verschiebt das Paar die Fahrt auf der Saale.

Andrang herrscht auch beim Quadfahren, das eine Leipziger Firma ermöglicht. "Mit so viel Besuch haben wir nicht gerechnet", heißt es. Hans-Jürgen Engeln und Mitorganisator Walter Eisenschmidt freuen sich über die gesamte Resonanz. "Unser Fest ist an Attraktionen gewachsen", resümiert Eisenschmidt, der am Abend mit seiner "Virginia" den traditionellen Bootskorso auf der Saale anführt.