Stadtrat: Stadtrat: Nach Tumult folgt Eklat in Fragestunde

weissenfels/MZ - Freiwald hatte zuvor mehrere Sprecher aus den Reihen der Bürgerinitiative (BI) für sozial gerechte Abwasserabgaben für die Abwasserentsorgung während einer tumultartigen Stimmung aufgefordert, Fragen zu stellen und keine umfangreichen Statements abzugeben. Das wollten Vertreter der BI nicht hinnehmen und sie lieferten sich hitzige Wortgefechte mit Freiwald. Der Grund ihres Unmuts: Die BI fühlt sich weiterhin unzureichend informiert. „Wir haben noch immer keine rechtsgültige Beitragssatzung zur Erhebung der Herstellungskostenbeiträge, wir werden uns weiter einmischen“, kündigte Heidelinde Penndorf an. Bürger hätten Angst vor einer Privatisierung der Abwasserbeseitigung. Sie forderte Oberbürgermeister (OB) Robby Risch (parteilos) auf, einen Runden Tisch einzuberufen und gemeinsam mit der BI und dem Verwaltungsrat der Abwasserbeseitigung - Anstalt öffentlichen Rechts (AÖR) - dessen Vorsitzender Risch ist, zur Gestaltung einer neuen Satzung zusammenzuarbeiten.

BI-Mitglied Gernot Thielitz fragte den OB: „Wann wollen Sie endlich die Lebensmittelindustrie als größten Abwasserverursacher zu 70 Prozent mit ins Boot nehmen?“ Als Penndorf eine lange Liste von Fragen zum Thema Arbeitnehmer im Tönnies-Fleischwerk „als größten Arbeitgeber in der Stadt“ verlas und wissen wollte, wie viele Beschäftigte davon aus Weißenfels kämen, wie viele Pendler seien und auf welcher Basis sie alle eingestellt worden seien - entzog ihr Freiwald das Wort und erklärte: „Dafür sind wir nicht zuständig, diese Fragen können wir nicht beantworten. Wenden Sie sich bitte an das Finanzamt.“

Penndorf warf Freiwald Boykott vor und forderte Details zur Art der Beschäftigung der Arbeitnehmer: „Das ist meine Hausaufgabe an die Stadträte.“ Penndorfs Äußerung brachte Sybille Reider (Fraktion Bürger für Weißenfels/Landgemeinden) auf die Palme. „Sie sind wohl unsere Lehrerin“, fragte die Ortsbürgermeisterin von Wengelsdorf.