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Stadtmusikanten spielen Swing und Klassik

Von Karin Großmann 23.07.2007, 18:09

Weißenfels/MZ. - Der hätte sie dort begrüßt mit: "Ach, da sind ja meine Stadtmusikanten!" So gab sich die Sechs-Mann-Kapelle den Namen, den seit fünf Jahren auch der gemeinnützige Verein trägt. Der hat mittlerweile 17 Mitglieder. Am Sonnabend wurde das Vereinsjubiläum bei Ehspanners im Probenraum gefeiert. Oberbürgermeister Rauner gehörte zu den Gratulanten.

"Wir kennen uns eigentlich schon von Kindesbeinen an", erzählt Musikschulleiter Raczek. Seit über 30 Jahren machten er und andere Mitglieder Musik. Der Kontakt zwischen ihnen sei nie ganz abgebrochen. Aus gemeinsamen Auftritten, die immer mal stattfanden, entwickelten sich regelmäßige Proben. Das musste spätestens dann so sein, als Anfragen wie "Könnt ihr nicht mal bei uns zum Maien-stecken spielen?" kamen. Das Repertoire sei vielfältig, reiche von Marschmusik über Swing bis hin zur Klassik. Der Stadt verbunden gestalteten sie das Wandelkonzert des Heinrich-Schütz-Musikvereins mit und traten in Kostümen beim barocken Chorkonzert auf dem Marktplatz auf. Die Kapelle besteht aus Andreas Raczek (Posaune), Gerhard Ehspanner (Keyboard), Jörg Keck (Posaune), Peter Kungl (Trompete), Frank Angermaier (Trompete) und Lars Meinhardt (Schlagzeug).

"Eigentlich wollte ich nie in einem Verein sein", denkt Raczek zurück. Aus Spaß an der Freude wollten die Stadtmusikanten spielen, die Anzahl der Auftritte sollte im Rahmen bleiben. Doch dann habe er am Frühstückstisch gesessen, dabei Fernsehbilder von Flutopfern in Sachsen gesehen. Das sei zwei Tage vor dem Schlossfest 2002 gewesen. Im Schlossfestumzug sprach er mit Musikerkollegen und Weißenfelser Gleichgesinnten darüber. Drei Wochen später fand in der Marienkirche ein Benefizkonzert statt. Den Erlös erhielt damals die durch die Flut arg gebeutelte Grundschule in Grimma.

"Weißenfels musiziert" sei daraus geworden, erzählt Raczek weiter. Verbunden mit Sängern, Instrumentalisten und Sportlern aus der Region werde den Gästen ein vielfältiges Programm mit gemeinnützigem Hintergrund geboten. Kein Mitwirkender bekommt dafür Geld. Es werde aber auch kein Eintritt verlangt. Familien aller Einkommensklassen sollen kommen. "Wer etwas spenden will, tut es für den guten Zweck", sagt er. Jene Spenden gebe der Verein komplett gemeinnützig weiter. Auch der Kinder- und Jugendhilfeverein und eine Ausstellung im Kunstprojekt Brandsanierung seien damit bereits unterstützt worden.

Die Patenschaft zu dem begabten Weißenfelser Akkordeonspieler Erik Jirsack halten die Stadtmusikanten aufrecht. So werde unter anderem sein Musikschulbeitrag vom Verein bezahlt und der Schüler auch bei Sommerkursen, die seine musikalische Ausbildung fördern, finanziell unterstützt.