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Simon-Rau-Zentrum Simon-Rau-Zentrum: Zeitzeugnis ruht nun in der Vitrine

27.01.2013, 14:17

weissenfels/MZ/KDK. - Die Stadt Weißenfels hat gestern Vormittag an das Simon-Rau-Zentrum der Saalestadt zwei Schächtmesser übergeben. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) sprach von einem "Zeitzeugnis", er sei froh, es nun übergeben zu können. Beide Messer lagen bisher im Museum im Magazin, bestätigte dessen Leiter Martin Schmager. Durch Gespräche mit einem Museumsmitarbeiter sei man zufällig auf die Messer aufmerksam geworden. Die in den USA lebenden Kinder von Simon Rau haben bei der Stadtverwaltung um offizielle Rückgabe der Messer gebeten, dem nun nachgekommen wurde. "Wenn es um das Schächten geht, kommt es leider immer wieder zu heißen Diskussionen", sprach Uta Bernecker vom Vorstand des Zentrums. Einerseits gehe es um das religiöse jüdische Ritual des Schächtens, andererseits meinen Gegner, dass Tiere beim Töten betäubt werden sollen. So gesehen handele es sich um einen "heiklen Fund", so Bernecker weiter. Noch immer werde gerade im Internet verbreitet, wie grausam angeblich die Juden seien.

Das Schächten (schlachten) ist das rituelle Schlachten von Tieren, insbesondere im Judentum und im Islam. Damit soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden. Das Schächten wurde von den Nationalsozialisten 1933 verboten. Das Simon-Rau-Zentrum wurde nach dem letzten Prediger und Schächter der jüdischen Gemeinde in Weißenfels benannt.