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Mit dem Trabi zur Steinzeit-Anlage

Von Holger Zimmer 28.09.2006, 16:32

Goseck/MZ. - Dort setzte sich auch Heinz-Josef Ramm aus Nordrhein-Westfalen hinters Steuer. Die Lenkerschaltung des Trabi von Uwe Malz, der sich anfangs wegen des Neulings hinterm Steuer skeptisch zeigte, sei gewöhnungsbedürftig gewesen. "Doch ich habe einige Male hin und her geschaltet, dann hatte ich das Ganze drauf."

Uwe Pech (39) und Thomas Korb (50) aus Zwickau berichteten über ihre Leidenschaft. Für beide ist das Fahrzeug aus dem Sachsenring-Werk Hobby und Spaß. Während ersterer seinen 1.1er Pkw mit VW-Maschine seit 1991 fährt, räumt Korb ein, dass er trotz des Trabi in DDR-Zeiten auch den Saporoshez gesteuert habe. Jetzt lenke er einen Opel und seine "Pappe" vom Baujahr 1981 sonntags. "Denn das ist kein Alltagsfahrzeug mehr." Das sei letztlich eine Frage der Reparaturen, weil Ersatzteile immer weniger würden. Mit seinem Trabi sei er schon bis kurz vor die belorussische Grenze gekommen. Uwe Pech hingegen habe in einem solchen Gefährt seine Hochzeitsreise an die Ostsee angetreten. Von anderen werde es sogar gemietet.

Auf einem der Fahrzeuge wird für das Internationale Trabant-Register geworben. Dahinter verbirgt sich laut Korb ein Zwickauer Verein, dem sowohl rund 190 Einzelmitglieder als auch über 35 Vereine angehören. Der 50-Jährige verweist auf die Ausstellung "Kugelporsche trifft Rennpappe" mit der man sowohl in Wolfsburg, Speyer als auch in Berlin gewesen sei. Laut Korb gebe es heute noch 58 000 Trabis von einst 3,1 Millionen, die hergestellt wurden. "Der Rest ist meist den Weg in die Pressen gegangen."