Messerattacke auf 14-Jährige Messerattacke auf 14-Jährige: Polizei gibt Täterbeschreibung heraus - Debatte im Netz

Weißenfels - Es ist Dienstagmittag nach 13 Uhr, als die 14-jährige Sarah durch den „Krug“ von der Schule nach Hause läuft. In der Kurve zur ehemaligen Ziegelei wird sie von hinten von zwei Männern angegriffen und festgehalten. Das Mädchen wird in die Rippen getreten, gewürgt und mit einem Messer am Hals und am Oberschenkel verletzt.
Sarah schreit um Hilfe, kann sich befreien und rennt weg. So schildert Sarahs Mutter Michaela Schmidt (Namen geändert) den Vorfall. „Sie kam schreiend nach Hause“, sagt sie, als die MZ die Familie einen Tag nach dem Angriff in der Weißenfelser Südstadt besucht.
„Es liegt eine Anzeige vor“
Sarah selbst sagt nichts, nur hin und wieder schaut sie unsicher hinter der Haustür hervor, an der die Mutter steht. Alles, was am Krug geschehen sein soll, schildert ihre Mutter. Als Sarah nach Hause gekommen ist, sei man gleich zur Polizei und ins Krankenhaus gefahren. Die Täter sollen laut Sarah Ausländer gewesen sein. Erwachsene Männer, die das Mädchen nicht kannte. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.
„Es liegt eine Anzeige vor“, bestätigt Polizeisprecherin Gesine Kerwien der MZ. Das Mädchen soll laut Polizei von zwei Männern mit einem Messer angegriffen worden sein. Dabei wurde die 14-Jährige leicht verletzt. „Das Mädchen hat die Täter als dunkelhäutig beschrieben. Sie sprachen zudem kein Deutsch“, so Kerwien. Jedoch konnte die Jugendliche nur einen der beiden Täter genauer beschreiben.
Polizei bittet nun die Bevölkerung um Hinweise
Dieser sei etwa 25 Jahre alt, habe ein rotes T-Shirt und eine kurze schwarze Hose getragen. Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Hinweise zu zwei dunkelhäutigen Männern, die sich zur Tatzeit am Krug, in der Südstadt oder in Richtung Naumburger Straße, zu der der Krug-Weg führt, aufgehalten haben sollen.
Einen Tag nach der Tat wirkt die Familie von Sarah gefasst. Sie glaube den Aussagen ihrer Tochter, sagt Michaela Schmidt. Wenige Stunden nach dem Angriff hatte die Mutter auf Facebook von der Tat berichtet. Auch, dass die Täter Ausländer gewesen sein sollen. Viele Leute kommentierten den Eintrag und glaubten der Frau nicht.
„Das war ein Hilferuf. Vielleicht hatte ja jemand die Täter gesehen“
Für viele war es unverständlich, dass die Mutter nach der Tat darüber bei Facebook berichtet, wenn ihr Kind doch gerade verletzt worden ist. „Das war ein Hilferuf. Vielleicht hatte ja jemand die Täter gesehen“, entgegnet Michaela Schmidt. Außerdem habe sie sich erst um ihre Tochter gekümmert, bevor sie den Eintrag setzte.
Auch gegen den Vorwurf einiger Nutzer, sie betreibe rechte Hetze, wehrt sich die Weißenfelserin. „Ich habe nichts gegen Ausländer“, sagt sie. Dass ihr Facebook-Eintrag solche Ausmaße annimmt, damit hatte sie nicht gerechnet. Jetzt bereue sie es, etwas ins Internet gesetzt zu haben. Zumal Leute die Aussagen Michaela Schmidts deren Arbeitgeber zuspielen wollten, da die Mutter nach Meinung einiger Nutzer rechte Hetze betreibe. „Mit meiner Arbeit ist alles geklärt.“ Noch am gleichen Abend hat sie den Eintrag gelöscht.
››Hinweise zur Tat nimmt die Polizei unter 03443/282293 entgegen. (mz)