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Lloster St. Claren in Weißenfels Lloster St. Claren in Weißenfels: Klares Ja zur Musikherberge

Von Bärbel Schmuck 29.10.2015, 16:17
Das Weißenfelser Vokalensemble gestaltete beim Schütz-Musikfest das Wandelkonzert mit. Der Chor sang zur Eröffnung im Klosterhof. Auch er könnte von Proberäumen in einer Chor- und Musikherberge profitieren.
Das Weißenfelser Vokalensemble gestaltete beim Schütz-Musikfest das Wandelkonzert mit. Der Chor sang zur Eröffnung im Klosterhof. Auch er könnte von Proberäumen in einer Chor- und Musikherberge profitieren. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - Das unsanierte frühere Klostergebäude St. Claren im Weißenfelser Stadtzentrum soll erhalten und dauerhaft genutzt werden, wie es sich der gleichnamige Bürgerverein mittel- und langfristig als Chor- und Musikherberge in seinem erarbeiteten Konzept vorstellt. Der Kulturausschuss der Stadt befürwortet das und hat dazu einstimmig in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung am Mittwochabend einen Grundsatzbeschluss gefasst und dem Stadtrat eine entsprechende Empfehlung gegeben.

Das Nutzungskonzept, das inzwischen als gedruckte Broschüre und auch digital vorliegt, soll laut Beschluss in der Zukunft ohne dauerhafte Zuschüsse der Stadt zur Wiederbelebung des ältesten Denkmals von Weißenfels beitragen. Der Oberbürgermeister soll beauftragt werden, durch seine Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Verein nach Möglichkeiten der Förderung zur Sanierung des Bauwerkes suchen.

In seinem Grundsatzbeschluss hat der Ausschuss zudem formuliert, zu prüfen, inwieweit das Kloster für eine mögliche Landesausstellung im Jahr 2022 genutzt werden könnte und sich dadurch günstige Förderbedingungen ergäben. Als Hintergrund führte Stadtrat Jörg Riemer (CDU/FDP-Fraktion) den 250. Geburtstag von Novalis und den 350. Todestag von Heinrich Schütz an.

„Wenn man sich um ein Objekt kümmert, dann kommen auch Lösungen“, sagte Riemer und stimmte darin mit seinem Fraktionskollegen Hubert Schmoranzer überein, der mit seinem Engagement in der Burgwerbener Bürgergenossenschaft für das frühere Rittergut bereits sichtbare Erfolge erzielt hat. Der Ausschuss, der diesmal im wieder instandgesetzten Festsaal tagte, konnte sich von diesem bürgerschaftlichen Engagement überzeugen.

Erfahrungen beim Aquirieren

„Ein Abriss kommt nicht in Frage, auch kann die Stadt in den nächsten 20 Jahren nicht Millionen von Euro für das Kloster zur Verfügung stellen“, sagte Riemer. Den Verein und die Verwaltung mit ihren Erfahrungen beim Aquirieren von Fördermitteln zusammenzubringen, sei der einzige Weg in die Zukunft für ein restauriertes und lebendiges Kloster. Der Ausschuss wollte dazu als Gäste anwesende Vereinsvorstandsmitglieder hören.

„Dass die Stadt sich dazu bekennt und den Verein nicht allein rudern lässt, ist ein ganz wichtiges Signal für uns“, erklärte Vereinschef Olaf Brückner. André von Grzymala sagte: „Wir brauchen die Unterstützung der Verwaltung, um herauszufinden, was an finanzieller Förderung auf Landes- und Kreisebene möglich wäre und welche Mittel von Bund und EU locker gemacht werden könnten.“ Dem Verein sei bewusst, dass die Sanierung und Nutzung nicht mit einer Hauruck-Aktion, sondern nur in kleinen Schritten, in sogenannten Jahresscheiben, funktionieren könne.

Heidi Föhre (CDU/FDP-Fraktion) und Johannes Kunze (SPD-Fraktion) begrüßten, dass endlich ein Grundsatzbeschluss im Ausschuss zustande gekommen sei. Das Kloster nicht zu sanieren, sei keine Lösung und das Nutzungskonzept eine gute Geschichte, befanden beide Stadträte. Kulturamtsleiter Robert Brückner sprach von einem Riesenprojekt, das auf „Herz und Nieren zu prüfen“ sei. (mz)