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Irrtum Irrtum: Georg Kunzes Grab an falscher Stelle vermutet

Von Andrea Hamann 26.06.2013, 14:51

Schkortleben/MZ - Es wird Matei Ibak wahrscheinlich traurig stimmen, wenn er diese Nachricht erfährt: Bei dem Grab in Schkortleben handelt es sich nicht um die letzte Ruhestätte von Georg Kunze. Vor wenigen Wochen war Matai Ibak aus Papupa-Neuguinea nach Schkortleben gereist. In seiner Heimat wird Georg Kunze sehr verehrt. Er war dort elf Jahre lang, bis 1901, als Missionar tätig. Aus gesundheitlichen Gründen musste er das Land dann verlassen. Seine neue Wirkungsstätte fand Kunze in Schkortleben. Dort arbeitete er noch 16 Jahre als Pfarrer, bevor er 1925 verstarb.

Seinen christlichen Einfluss auf die Neu-Papuaner haben ihm die Einwohner nie vergessen. Deshalb war es Matei Ibak auch so wichtig, das vermutliche Grab von Georg Kunze zu besuchen. Dort weinte er stille Tränen, ging in sich und legte eine Flagge nieder.

Es handelt sich bei diesem Ort aber um das Grab von Ella und Kurt Börn. Das weiß Gundel Hudel aus Schkortleben und informierte die MZ darüber. Die Familie habe die Fläche 1981 gekauft, schon 1989 fand sie dort ihre letzte Ruhe. Der Grund, warum die Platte mit den Lebensdaten fehlt, weiß sie ebenfalls. Sie wurde von den Hinterbliebenen im Jahr 2?000 abmontiert.

Über die zwei Töchter von Georg Kunze wusste sie leider nichts zu berichten. Auch nicht, wo sich denn nun tatsächlich auf dem Schkortlebener Friedhof sein Grab befindet. Die Mitarbeiter der Leipziger Mission hatten die Reise von Matei Ibak betreut. Sie zeigten sich nach dieser Information etwas betroffen. Zu deutlich vor Augen lagen die emotionalen Momente, die Matei Ibak vor dem Grab erlebte. Sie sicherten aber zu, es ihm schonend beizubringen. Es geht nicht anders. Matei Ibaks Vision war es, die Restaurierung des Grabmahles von Papuas Seite aus zu finanzieren. Eben so, wie die Gedenkstätten in ihrer Heimat mehr als hundert Jahre nach seiner Arbeit auf der Insel immer noch unglaublich verehrt werden. Voraussetzung war allerdings, dass es sich tatsächlich um Kunzes Grab handelt.