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In den Fußstapfen des Lehrmeisters

Von Bärbel Schmuck 15.05.2006, 17:36

Weißenfels/MZ. - Der 46-Jährige wurde zum Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik des Asklepios-Krankenhauses berufen und trat die Nachfolge von Dr. Heinz-Gerd Schulze an. Sein Vorgänger ist und bleibt für ihn "Chef Schulze", wenn der gebürtige Plauener von ihm spricht. "Ich habe sehr viel von Chef Schulze gelernt", unterstreicht Herkner, der nach Stationen in Ueckermünde, Guben, Plauen und Halle 1998 an das Weißenfelser Krankenhaus wechselte.

"Unsere Unfallchirurgie hat einen sehr guten Ruf", weiß der Facharzt. Und daran habe sein Ex-Chef entscheidenden Anteil. "Er hat mir viele Freiräume gelassen", sagt Herkner. "Seine elegante Operationsweise, seine ruhige und besonnene Art, mit Menschen umzugehen - ob Kollegen oder Patienten, all das hat mich geprägt und eine gewisse Vorbildwirkung hinterlassen", zollt er seinem Lehrmeister Hochachtung, der Ärztlicher Direktor im Krankenhaus ist. Auch Prof. Wieland Otto von der Universitätsklinik in Halle sei für ihn ein Lehrmeister gewesen, blickt der Vogtländer zurück. Dass die Unfallchirurgie einen guten Ruf genießt, dafür hat er außerdem Beispiele parat. Patienten von hier, die sich beim Skiurlaub in Österreich verletzt hätten und sich dort nur notbehandeln ließen, wollten unbedingt in Weißenfels stationär aufgenommen werden. Das freut einen wie Matthias Herkner, verheiratet mit einer Internistin. Der Vater zweier Töchter, von denen die ältere Medizin studiert und die jüngere gerade ihr Abitur macht, ist mit Leib und Seele Chirurg. Weißenfels ist für den aufgeschlossenen Chefarzt nicht nur der Dienstort, sondern inzwischen auch ein bisschen Heimat geworden. Entspannung sucht er beim Lesen der Klassiker. "Charles Dickens fällt mir da zuerst ein, dessen Art zu schreiben ich sehr liebe", bekennt der schlanke Mann. Außerdem bevorzugt Herkner auch die russische Weltliteratur von Tolstoi bis Dostojewski. Lesen sei für ihn nach einem langen Arbeitstag, der sich größtenteils im Operationssaal abspielen würde, Entspannung pur. Auch während des Urlaubs wirke es wie eine gute Medizin.