Hohenmölsen: Hohenmölsen: Bunter Strauß an Melodien

Hohenmölsen/MZ - Die Anzugsordnung war eigentlich vorher festgelegt, aber ein Geburtstagskind kann ja eigentlich immer machen, was es will. Flugs wechselten die Damen des Hohenmölsener Stadtchores „Lyra“ von Ockergelb in Schneeweiß, dekoriert mit einem hellblauen Schal. Strahlend standen sie am Samstagnachmittag auf der Bühne des Hohenmölsener Bürgerhauses. Auf drei Jahrzehnte kann das Ensemble zurückblicken. Mit einem bunten Melodienreigen bedankte sich der Chor bei seinen treuen Fans, die im Saal saßen.

Unter ihnen zum Beispiel Isolde Bergner und Sonnja Neuber. Die beiden 82-jährigen Damen leben im Betreuten Wohnen der Stadt. „Das Festkonzert haben wir uns nicht nehmen lassen. Seit Jahren sind wir bei jedem Auftritt des Chores dabei. Diesmal sind wir sogar mit dem Taxi gekommen“, erzählt Seniorin Bergner. Schon beim erste Lied, der so genannte Hohenmölsener Hymne, trällerten die beiden Damen mit.

Vereinsvorsitzender Günter Penndorf würdigte die unermüdliche Arbeit des Stadtchores, der weit über 20 Auftritte pro Jahr in der Region hat. Er gedachte auch der vielen Mitglieder, die inzwischen verstorben sind. Mit großer Freude und unter starkem Applaus wurden die Gründungsmitglieder Ingrid Ruhland (72), Heidrun Wagner (68), Elfriede Bergner (81) und Eva Penndorf geehrt. Eine silberne Nadel konnte Renate Eberhardt (78) entgegennehmen. „Da bin ich ja gegenüber den anderen ein Küken“, meinte sie herzlich lachend. Sie konnte eigentlich nur montags zu einer Probe gehen. Na und, meinte der Chor und stellte die Probenarbeit einfach auf Montag um.

Mit flottem Dirigat führte Axel Markmann nicht nur das Geburtstagskind durch die Melodien. Sowohl die Chorgemeinschaft „Frohsinn“ aus Taucha - sie besteht seit 110 Jahren und hat derzeit 29 Mitglieder -, als auch der gemischte Chor von Granschütz und der Teucherner Stadtchor gaben sich ein musikalisches Rendezvous. Sehr zur Freude auch der beiden Hohenmölsnerinnen Gertraud Haude (76) und Ruth Frenzel (77), die jedes Lied mitsangen und so voll auf ihre Kosten kamen.