Hasenorden für Überraschungseier

Muschwitz/MZ. - Um es gleich vorwegzunehmen: Die besten Eier-Ideen werden prämiert. Und das sind Überraschungseier, die es nirgends zu kaufen gibt. Deshalb verdienen sie auch Orden. Aber nicht irgendwelche, sondern welche aus Muschwitz - hausgemachte Ostereier- und Hasenorden. So jedenfalls erklärt es Christa Dutz.

Zur Probe gebacken hat sie die Orden schon. "Aber das Rezept verrate ich nicht, weil das echte Muschwitzer Orden sind", erklärt die resolute Frau. Keines der ausgeblasenen Hühnereier gleicht mehr dem anderen, das die Muschwitzerin während des Malwettbewerbes liebevoll verziert. Da tummeln sich braune Hasen auf einem gelben Getreidefeld. Da steht ihr, die zusammen mit Enkeltochter Ulrike Schirmer (16) und deren Freundin Christine Minks (17) gekommen ist, sogar die Dorfkirche Muschwitz Modell. Gemeinsam mit Brigida Böttcher lassen die achtjährigen Zwillinge Jana und Laura Hadhazi einen roten Paradiesvogel mit Farbe, Leder und hauchdünnem Seidenpapier lebendig werden. "Ich könnte das nie ganz alleine", gibt Jana am Ende zu. "Doch, das könntest du." So macht ihr Künstlerin Brigida Böttcher Mut. Mit Ehemann Wolfgang und Gabriele Hadhazi, der Mutter der Zwillinge, gehört sie der Interessengemeinschaft zum Erhalt der Dorfkirche Muschwitz an. Die Grafikerin rät zu Geduld, Lust und Liebe. Dann kämen die Ideen wie von selbst. Nebenbei verrät Frau Böttcher, dass Rot die Farbe des Ostereis ist. Rot verkörpert als Farbe des Blutes Liebe und Leidenschaft und hält böse Geister ab. An ihrem ganz persönlichen Frühlingsstrauß zum Fest schaukeln lustige Zootiere als Eier: ein blauer Elefant, ein gelber Löwe, eine graue Maus, ein roter Paradiesvogel und ein verrücktes aufgescheuchtes Huhn in Bunt. Sogar ein Märchenei ist dabei. Die Kinder staunen. Auch über den kecken Eierzwerg mit Lederhut, den Gemeindepädagogin Katrin Lange wachsen lässt. Anett Breiting (13) hat Eier mit Esel und Pferd auf grünem und blauem Untergrund gestaltet. "Das sind Tiere, die wir zu Hause in Söhesten haben", erzählt sie im Beisein ihres Vaters Jörg Breiting. Der Züchter von straußenähnlichen Vögeln, Nandus genannt, und Zebrafinken hat ausgeblasene Rieseneier und winzige Finkeneier mitgebracht. Patricia de Boer (7), die mit Mutter Kathrin, Bruder Maximilian (12) und Schwester Leonie (8) malt, versucht sich mit behutsamen Pinselstrichen am Verzieren eines klitzekleinen Eis. Blumen blühen auf Sylvia Löwes Ostereiern. Ein roter Hahn stolziert vor einem gelben Untergrund. Adelheid Köhler freut sich über ihr Ergebnis. Sie ist mit Tochter Monic und dem dreijährigen Enkel Vincent mit Eifer bei der Sache. Alle Teilnehmer, die in mehreren Generationen am Tisch sitzen, sind gespannt auf die Auswertung. |Am Ostermontag bekommen Eierkünstler für ihre besten Kreationen selbst gebackene Orden.