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«Der Kampfsport kann eine Ausbildung nicht ersetzen»

Von Holger Zimmer 09.04.2006, 17:30

Tagewerben/MZ. - Ausgezeichnet wurden während der Zusammenkunft Ewald Krause für seine 55-jährige sowie Gerd Kögel, Fred Eichardt und Theo Böhland für ihre 50-jährige Mitgliedschaft. Mancher könnte nun auf den Gedanken kommen, dass die Tagewerbener nur ans Feiern denken, denn auch Bürgermeisterin Dagmar Janik hob hervor, dass sie "über eine starke und gute Wehr verfügen kann," bei der nicht nur die Einsatzstärke stimme, sondern man auch bei der Einsatzzeit im Landkreis auf einem vorderen Platz rangiere. Außerdem konnten die Jugendlichen zuletzt sogar den Kreismeistertitel im Löschangriff erringen.

Doch von Bertram Kirst waren ebenso kritische Worte zu hören. So betonte er: "Der Kampfsport kann eine Ausbildung nicht ersetzen." Zudem gebe es auch in Tagewerben personelle Probleme. So stehen seit dem Vorjahr fünf Kameraden nicht mehr als Einsatzkräfte zur Verfügung, weil sie in die Altersabteilung wechselten. Daneben seien sieben Mitglieder in Österreich, Norwegen oder anderswo auf Montage. Hinzu komme der Weggang ausgebildeter Jugendlicher in die alten Bundesländer, weil sie hier keine Arbeit finden. "Wir kommen nicht um eine Zentralisierung herum, so wie sie 1994 gemeinsam mit Reichardtswerben schon mal diskutiert worden war."

Gisbert Schendel, Leiter des Feuerwehr-Abschnittes Nord im Landkreis, hielt da mit mehreren Argumenten dagegen. Einerseits sei es gerade der Altersabteilung zu verdanken, dass die Wehr tagsüber einsatzbereit sei. Andererseits stelle das Land die Weichen über Zusammenlegungen, könne man daneben nur hoffen, dass die Feuerwehren noch lange in ihrer jetzigen Form weiterbestehen, sei doch in der Vergangenheit in ihnen eine immense Arbeit geleistet worden. Und schließlich müsse man sich angesichts einer Grundschule im Ort selbst um die Nachwuchsgewinnung bemühen. Immerhin können bereits Zehnjährige "Junge Brandschutzhelfer" werden.