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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: «Die Made» sorgt für Lacher

Von CORNELIA FUHRMANN 30.08.2010, 18:25

LÜTZEN/MZ. - Gefragt nach Aussprüchen von Heinz Erhardt, rezitierten die Gäste im kleinsten Schlosshof Deutschlands in Lützen spontan und stilecht einige Verse der Made. Das Stück gehört wohl zu den bekanntesten des Dichters, Schauspielers, Musikers und Komikers Heinz Erhardt, dem im Museum der Schwedenstadt noch bis Ende November eine Sonderausstellung gewidmet ist.

Die Schautafeln, die über Privatleben und Karriere mit Fotos und Texten Auskunft geben, sind Teil einer Wanderausstellung, die in Wittenberg anlässlich des 101. Geburtstages Erhardts ihre Premiere hatte.

"Als ich davon erfuhr, hat Sonja Quente auf mein Bitten hin alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass wir die nächste Station sind", erzählte der Museumsmitarbeiter und Bürgermeister der Schwedenstadt, Maik Reichel (SPD). Er vermute, dass der Komiker und Schauspieler während seiner Zeit in Leipzig 1927 / 28, in der er Komposition und Klavier lernte, auch in Lützen gewesen sein könnte. "Er ist in Riga geboren worden. Die Stadt war zu dieser Zeit schwedisches Gebiet. Ihm wird daher wohl auch Gustav Adolf ein Begriff gewesen sein, weswegen er möglicherweise die Gedenkstätte hier besucht haben könnte, ohne sich in das Gästebuch einzutragen", spekulierte Reichel.

Den Auftakt zur Ausstellung bildete am Freitag ein kleines Programm im Schlosshof. Die Museumsmitarbeiter Maik Reichel und Sonja Quente, letztere stilecht in einem 50er-Jahre-Kleid mit Punkten und Petticoat, hatten es sich nicht nehmen lassen, einige Sprüche und Passagen aus Büchern Erhardts zum Besten zu geben. Obwohl schon viele Jahrzehnte alt, sorgten das Nasshorn und das Trockenhorn oder der Stier noch immer für viel Gelächter. Begleitet wurde das Programm durch Musik der 50er und 60er Jahre, die Zeit, in der Erhardt berühmt wurde.

Als großer Fan war Rocco Kemeny extra aus Leipzig nach Lützen gekommen. "Der Mann war einfach ein Unikat mit einem auffälligen Stil. Der fetzt einfach", begeisterte sich der angehende Tierpfleger. Rocco stellte sich auch spontan selbst auf die kleine Bühne im Schlosshof und rezitierte einige Verse. Kemeny wollte dem Publikum einerseits einmal unbekanntere Stücke vortragen. Andererseits wollte er aber zeigen, dass jüngere Leute, die Erhardt erst nach dessen Tod kennenlernten, sich für den fein- und hintersinnigen Humor des Schauspielers begeistern können. "Ich war als Kind viel bei meinen Großeltern und habe dort die Filme mit Heinz Erhardt gesehen. Seitdem finde ich ihn großartig", erzählte er.

Susi Hartmann, eine gute Freundin, habe ihn über die Exposition informiert, denn dass im kleinen Lützen so was stattfindet, hätte er nicht erwartet. Die Ausstellung sei klein, aber fein. "Drei Dinge gefallen mir daran besonders: Das stilecht eingerichtete 50er-Jahre Zimmer, die persönlichen Informationen über ihn und sein Privatleben und zu guter Letzt auch das kleine Showprogramm zur Eröffnung.

Das war super", so Rocco Kemeny. Er sei sowieso davon überzeugt, dass, "wer zu Erhardt geht, Humor hat".

Die Ausstellung ist noch bis 30. November von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, im Museum Schloss Lützen zu sehen.