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Weihnachten in Breitenbach Weihnachten in Breitenbach: Kleiner Baum weit gereist

Von Tina Edler 27.11.2015, 16:47
Breitenbachs Ortsbürgermeisterin Cornelia Liebau (l.) und Baumspenderin Inge-Lore Reck schmücken den neuen Weihnachtsbaum im Ort.
Breitenbachs Ortsbürgermeisterin Cornelia Liebau (l.) und Baumspenderin Inge-Lore Reck schmücken den neuen Weihnachtsbaum im Ort. Maik Schumann Lizenz

Breitenbach - 460 Kilometer hat die Nordmanntanne, die jetzt den Weihnachtsbaum für die Einwohner von Breitenbach spielen soll, hinter sich gelegt. Damit ist der Baum wahrscheinlich der weit gereistes der Region. Und dabei war die kleine, zwei Meter hohe Tanne nicht mal die erste Wahl.

Fichte zu dicht am Strommast

Aber zum Anfang: In Breitenbach steht seit vielen Jahrzehnten eine alte Fichte, direkt neben dem Spielplatz in der Ortsmitte. Bisher wurde jene Fichte Jahr für Jahr als Weihnachtsbaum festlich ausstaffiert. Doch mit dem alten Baum gibt es ein Problem. Ein Strommast steht nur einen Meter entfernt daneben. Weswegen die Äste der Fichte auch immer zurecht geschnitten werden müssen. Allerdings mehr schlecht als recht. Die Fichte gibt mittlerweile keinen guten Weihnachtsbaum mehr ab.

Der Breitenbacher Weihnachtsbaum ist wahrscheinlich der kleinste und weit gereisteste der Region. Oder doch nicht? In welchen Ortschaften stehen noch andere Weihnachtsbäume, die es sonst so nirgends gibt? Schreiben Sie uns, wenn in Ihrem Ort zum Beispiel der kleinste, der größte, der bunt behangenste, der krummste oder der grünste Weihnachtsbaum steht. Egal welches Extrem, Hauptsache er ist einzigartig.

Kommen Sie vorbei oder schreiben uns an: Grauengasse 1c in Sangerhausen. Oder per E-Mail an: [email protected] (ted)

Rheinländer spendieren Tanne

Einen direkten Blick auf den zerschnittenen Baum haben Uwe Martin und Inge-Lore Reck, die gegenüber des Spielplatzes wohnen. Die beiden Rheinländer zogen im vergangenem Jahr in den Sangerhäuser Ortsteil und wollten nun was für die Breitenbacher tun. Inge-Lore Reck bot an, einen neuen Baum zu kaufen. Da kam es wie gerufen, dass Uwe Martin in seiner alten Heimat im Bereich Gartenbau tätig war und Kontakte zu Baumschulen hat. Also aktivierte er seine alten Beziehungen und organisierte einen 4,50 Meter hohen Weihnachtsbaum samt Wurzelballen. Immerhin sollte der neue Baum nicht nur für ein Fest stehen, sondern wieder viele Jahrzehnte den Breitenbachern Freude bereiten. Doch dann geschah das Malheur. Beim Ausgraben der großen Tanne brache diese in der Mitte durch. „Als ich die Nachricht von der Baumschule bekam, waren Frau Reck und ich aber schon mit dem Anhänger unterwegs. Und ohne Baum konnten wir nicht zurück kommen. Wir hatten ja Frau Liebau versprochen einen mitzubringen “, sagt Martin.

Kleiner Ersatzbaum

Cornelia Liebau, Ortsbürgermeisterin von Breitenbach, hatte in der Zwischenzeit nämlich schon Helfer vom Bauhof organisiert, die die neue Tanne neben die alte Fichte in die Erde bringen sollten. Rheinländer Uwe Martin überlegte daher nicht lange und kontaktierte eine weitere befreundete Baumschule in Herzogenrath (Nordrhein-Westfalen): „Die hatten dann auch noch einen Baum für uns übrig.“ Aber eben nur zwei Meter hoch. „Der wird ja noch größer. Und für die Kinder ist es auch schön zu sehen, wie der Baum über die Jahre wächst“ sind sich Martin und Liebau einig. Die alte Fichte muss aber nicht sofort weichen. „Wir werden beide Bäume noch eine Zeit lang zusammen stehen lassen und zu Weihnachten beleuchten. Und dann löst die Tanne die Fichte ab“, sagt Liebau. (mz)