Blick aufs Wetter Wann fällt der erste Schnee in Mansfeld-Südharz?
Schneefall im November ist in der Region keine Seltenheit. Ein Experte des Deutschen Wetterdienstes wagt einen Ausblick auf die nächsten Tage und den Winter.

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ. - Langsam kommt sie wieder, die Fernsehwerbung, in der die Nasen rot sind vor Kälte, Eiskristalle an den Fenstern glänzen und Schneeflocken sanft auf die Erde hinabrieseln. Gut sechs Wochen vor Weihnachten fragt sich manch einer, wann denn im Landkreis eigentlich in diesem Winter der erste Schnee fällt?
Vermutlich diese Woche noch kein Schnee in Mansfeld-Südharz
Florian Engelmann von Deutschen Wetterdienst hat zwar keine Glaskugel, dafür aber mehrere Wettermodelle, die darüber Auskunft geben können. „Im Erzgebirge ist schon Schnee gefallen“, sagt er. „Aber dort ist eine kältere Luftmasse zugegen, die Mansfeld-Südharz auch nicht erreichen wird.“
Das bedeute, dass es in den nächsten Tagen und im Laufe dieser Woche noch nichts werde mit Schnee. Aber danach ist gewissermaßen „alles offen“. Denn ab Sonntag soll sich die Wetterlage auch im südlichen Sachsen-Anhalt ändern, statt einem Hochdruckgebiet kommt dann ein Tiefdruckgebiet.
„Und damit kommt dann wieder Leben in die Bude“, sagt Engelmann. Heißt: Statt kaum Wind und Regen wird es dann wieder windiger und Niederschläge werden wahrscheinlicher. „In der zweiten Hälfte nächste Woche besteht dann auch die Chance auf den ersten Schnee“, sagt Engelmann, schränkt gleichwohl aber ein, dass solch weite Blicke in die meteorologische Zukunft immer eher riskant sind. „Es gibt viele Wettermodelle und die gehen in dieser Frage auch auseinander“, sagt er.
Milder Winter prognostiziert
Ein Blick auf das Wetterportal von Fernsehmoderator Jörg Kachelmann schlägt allerdings in die gleiche Kerbe. Auch alle dort herangezogenen Wettermodelle sagen für den Zeitraum zwischen dem 19. und 22. November einen Temperatursturz auf um die null Grad und dazu möglichen Niederschlag voraus.
Ergo: Die Kombination, die es für Schnee braucht. Es müsse für Schnee insgesamt aber das Gesamtpaket stimmen, sagt Wetterexperte Engelmann. „Es geht dabei zum Beispiel auch um die Lage eines Tiefdruckgebiets.“ Denn viele Vorhersagen betrachteten nur die Wetterlage am Boden, allerdings entstehe der Niederschlag in einer Höhe von 5.000 bis 6.000 Kilometern über der Erde.
Wenn dort ein Tiefdruckgebiet herrscht, kann es ebenfalls zu Schneefall kommen. Und dann komme eben bei einem recht kleinen Gebiet wie MSH auch darauf an, ob ein angesagtes Tiefdruckgebiet mit Niederschlag direkt über die Region zieht oder doch nur knapp vorbei.
Eines steht laut Engelmann aber mehr oder weniger schon fest: Auch dieser Winter wird tendenziell eher zu mild ausfallen. „Das war auch der Trend in den vergangenen Jahren.“ Das heiße aber nicht, dass es nicht mal zehn Tage lang knackig kalt werden könne, ergänzt er.
Unerwartet viel Schnee in den vergangenen Jahren
Damit verringert sich die Wahrscheinlichkeit auf Schnee zwar, passieren kann er dennoch. „Ich erinnere nur an das größte Schneeereignis in den vergangenen Jahren Anfang Februar 2021“, so Engelmann. Damals gab es im November und auch im Dezember laut den Wetterdaten des DWD gar keinen Schnee, erst Anfang Januar krümelte es etwas.
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„Doch es kam damals zu Niederschlägen, kombiniert mit einer langanhaltenden Kälteperiode.“ Das sei auch in diesem Jahr genau so möglich. Damals lagen in Sangerhausen über 40 Zentimeter Schnee, im Südharz waren es noch mehr.
Den meisten Schnee im November gab es an der Wetterstation Artern, die dem Landkreis im Netz der DWD-Stationen am nächsten liegt, übrigens am 22. November 1965. Damals wurden 16 Zentimeter gemessen. Und auch im vergangenen Jahr kam um diesen Zeitraum herum der erste Schnee in die Region. Wäre doch gelacht, wenn das beim Blick auf die nächste Woche und die dazugehörigen Daten nicht auch 2024 klappte.