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Vernissage Vernissage: Reisefotos aus aller Welt im Stolberger Schloss

05.03.2013, 09:32
Gaby und Gerhard Hafenrichter (v.li.) luden die Ausstellungsbesucher in fremde Länder ein.
Gaby und Gerhard Hafenrichter (v.li.) luden die Ausstellungsbesucher in fremde Länder ein. Steffi Rohland Lizenz

Stolberg/MZ/SRO - Beeindruckende Fotos aus aller Welt sind jetzt im Stolberger Schloss zu sehen. Darunter ein Foto der Mursi-Frauen vor ihren Hütten: Ein riesiger Teller weitet ihre Unterlippe, so dass man sich nicht vorstellen kann, wie sie damit essen und sprechen können. Das Stammesritual soll vor 700, 800 Jahren entstanden sein, um die Frauen vor der Versklavung zu retten, berichtet Gerhard Hafenrichter, der die Szene in Äthiopien fotografiert hat.

Die Faszination anderer Menschen in fremden Kulturen übertragen Gaby und Gerhard Hafenrichter schnell auf das Publikum im Stolberger Schloss. Mit Dia-Shows geben sie einen Einblick in ihr Hobby. Vor zwölf Jahren haben sie begonnen, durch die Welt zu reisen. Bepackt mit Kameras, Objektiven und Stativen und, seitdem es die Digitalfotografie gibt, auch mit Laptop.

75 Länder der Erde haben sie bereits bereist. Haben die Landschaft, Tiere, Pflanzen und vor allem die Menschen auf Fotos gebannt. Sie bezeichnen sich als Dokumentar-Reisefotografen. Sie verbringen ihren Urlaub abseits der Touristenreiseströme, wollen das Ursprüngliche der Länder und Kulturen erleben. Da gehört es dazu, dass man sich vorher „beliest“, damit zum Beispiel kein Fauxpas bei der Wahl der Bekleidung passiert. Denn sie achten die Kultur und Religion der Menschen. „Oftmals sprechen wir die Sprache der Menschen nicht“, sagt Gerhard Hafenrichter. „Allein in Äthiopien, der Wiege der Menschheit, gibt es 80 Sprachen der einzelnen Völkerstämme. Trotzdem gelingt es meist problemlos, Kontakt herzustellen, um am Ende die begehrten Fotos im Kasten zu haben.“ Dabei nutzt Gerhard Hafenrichter (74) den eigenen Charme gegenüber Frauen beziehungsweise die Kontaktfreudigkeit und den Einfallsreichtum seiner Ehefrau Gaby. Sie arbeitet in Berlin als Lehrerin für Deutsch und Geografie. Deshalb sind die beiden bei ihren Urlaubsreisen an die Ferienzeiten gebunden, und der mehrwöchige Trip auf den fünften Kontinent, Australien, steht noch aus.

Jedes der 40 großformatigen Fotos hat eine eigene Geschichte. So erfahren die Gäste der Vernissage auch noch viel mehr über Länder und Leute. Schließlich hatten die Fotografen auch originalen Schmuck, Kleidungsstücke und Alltagsgegenstände in ihre Fotoausstellung integriert. Wer über diese erste „Reiseplauderei“ selbst Lust am Reisen findet, kann im Schloss Stolberg auch die entsprechende Reiseliteratur erwerben.