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Tierquälerei Tierquälerei: Katze in Dittchenrode misshandelt

Von FrANK SCHEDWILL 01.05.2013, 17:02
Babette Krüger, Luzie und Luca (li.) können es nicht fassen.
Babette Krüger, Luzie und Luca (li.) können es nicht fassen. schumann Lizenz

DITTICHENRODE/MZ - Es war ein furchtbarer Anblick: Wie ein Häufchen Unglück lag Luna, die vier Jahre alte Katze von Babette und Oliver Krüger sowie ihrer zwei Kinder, am Montagabend in ihrem Körbchen im Südharzer Ortsteil Dittichenrode. Wenige Millimeter über dem rechten Auge hatte sie eine blutende Wunde. „Wir haben gleich vermutet, dass auf Luna geschossen wurde und der Fleck über dem Auge ein Einschussloch ist“, erzählt die 38-jährige Babette Krüger.

Kurze Zeit später dann die Gewissheit: Da der Tierarzt im benachbarten Wickerode die Wunde nicht röntgen konnte, brachte die Familie Luna zum Sangerhäuser Tierarzt Klaus-Otto Zirkler.

„Der Tierarzt hat von einem aufgesetzten Schuss mit einem Luftgewehr gesprochen“, so Babette Krüger. Das heißt, der unbekannte Schütze muss der Katze den Lauf des Luftgewehrs direkt an den Kopf gehalten haben.

Das Diabolo, die Luftgewehrkugel, ist über dem Auge in den Schädel des Tieres eingedrungen und hat sich dann einen Weg in Richtung Kiefer gebahnt. Eine etwa einstündige Notoperation rettete zwar Lunas Leben. Das rechte Auge des Tieres war aber durch den Schuss so verletzt worden, dass es entfernt werden musste. Das Diabolo steckt weiter in Lunas Kopf: „Es ist zwar auf dem Röntgenbild zu sehen, da es aber nicht zu ertasten ist, hat es der Tierarzt nicht herausschneiden können“, so Babette Krüger.

Die Familie hofft nun, dass sich das Geschoss verkapselt und die Katze nicht erneut operiert und das Diabolo dabei entfernt werden muss.

Andererseits wissen Krügers nicht, wer so brutal mit Tieren umgeht. „Ich wohne jetzt seit zehn Jahren hier, so etwas ist mir noch nicht unterkommen“, schimpft die 38-Jährige. Luna habe doch niemandem etwas getan. Die Katze hätte sich immer nur in der Umgebung des Hauses aufgehalten. „Unsere beiden Kinder jedenfalls hat der Vorfall stark mitgenommen“, sagt sie. Allein trauten sich die zehnjährigen Zwillinge kaum noch vor die Tür. Und: Die Familie fragt sich aufgrund des Vorfalls, ob die Kinder in dem 110 Einwohner zählenden Ort noch sicher sind, wenn sie draußen spielen. „Wer auf Tiere schießt, schießt vielleicht auch auf Menschen.“ Krügers wollen die Misshandlung ihrer Katze auch deshalb nicht auf sich beruhen lassen. Um etwas gegen den Schützen zu unternehmen, haben sie noch am Montagabend bei der Polizei in Sangerhausen Anzeige gegen unbekannt wegen Tierquälerei erstattet.