Tauziehen um Wahlbereiche

Sangerhausen/MZ. - Die Sangerhäuser Seite will fünf Wahlbereiche, das Mansfelder Land favorisiert dagegen sechs Bereiche. Die Wahlkommission, die aus je zwei Mitgliedern der beiden Kreistage besetzt ist, hat die Entscheidung darüber nach längerer, ergebnisloser Diskussion auf den 28. November in Sangerhausen vertagt.

Aufgrund der Fusion der beiden Landkreise Mansfelder Land (100 000 Einwohner) und Sangerhausen (63 000) zum 1. Juli 2007 finden am 22. April vorgezogene Kommunalwahlen statt. Dabei wird ein neuer Kreistag für den Landkreis Mansfeld-Südharz und ein neuer Landrat gewählt. Der künftige Kreistag umfasst 54 Mitglieder. Einig waren sich alle darin, dass man bei der Aufteilung der Wahlbereiche die Grundsätze der Ausgewogenheit beachten und die Grenzen von Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften berücksichtigen will. Doch welche Variante dazu am besten geeignet ist, da gingen die Meinung in der Wahlkommission auseinander. Nach Ansicht von Sibylle Lucas (CDU) und Iris Töpsch (Linkspartei.PDS) vom Sangerhäuser Kreistag entspricht der Vorschlag mit fünf Wahlbereichen eher der Bevölkerungsverteilung im neuen Landkreis.

Bernd Skrypek (CDU) und Manfred Lüning (Linkspartei) von der Mansfelder Seite plädierten dagegen für die 6er Variante, weil dadurch regionale Besonderheiten stärker ihren Niederschlag fänden. Zudem wären die Chancen für Einzelbewerber und Kandidaten kleinerer Parteien bzw. Wählergemeinschaften, in den neuen Kreistag zu kommen, bei diesem Vorschlag größer.

Eine Überraschung gab es bereits zum Auftakt der Sitzung bei der Festlegung des Kreiswahlleiters. Laut Gesetz steht dieses Amt dem Landrat aus dem größeren Landkreis zu. Das wäre Hans-Peter Sommer aus dem Mansfelder Land. Doch er hat ebenso verzichtet wie sein Sangerhäuser Amtskollege Volker Pietsch (beide CDU).

Das nährt Spekulationen, dass beide am 22. April nächsten Jahres bei der Landratswahl zum neuen Landkreis doch nochmal antreten wollen. So wurde schließlich Wolfgang Haase Kreisverwaltungsdirektor im Mansfelder Land, einstimmig zum Kreiswahlleiter bestimmt. Seine Stellvertreterin ist Christine Heppner, Dezernentin des Fachbereiches I der Sangerhäuser Kreisverwaltung.