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Streit in Niederröblingen Streit in Niederröblingen: «Mehr Fragen offen, als es je Antworten gab»

Von Peter Lindner 15.07.2002, 15:50

Allstedt/MZ. - Kein Ende in Sicht. Im Streit zwischen der Gemeinde Niederröblingen und dem Betreiber des Hofgutes Niederröblingen Reinhold Hock (die MZ berichtete) meldet sich nun auch der Allstedter Verwaltungschef Adelbert Stickel zu Wort. "Da sind mehr Fragen offen, als es je Antworten gab", so Adelbert Stickel, Leiter des Verwaltungsamtes Allstedt zu den jüngsten Aussagen von Hock gegenüber der MZ. Stickel: "Die Hock-Aussagen können so nicht hingenommen werden". Und so blättert der Verwaltungschef in einem dicken Büroordner mit der Aufschrift "Hofgut Niederröblingen".

Laut Stickel sei schon die Angelegenheit mit der ehemaligen Pumpstation an der Helme "juristisch ziemlich verworren". Hock habe beispielsweise noch nicht glaubhaft nachweisen können, dass ihm auch der Grund und Boden dort gehört. Die Gebäude gehörten dagegen unstrittig ihm. Grundstück und Gebäude sollten zwar zusammengebracht werden, aber gerade dies sei "in einem notariellen Vermittlungsverfahren gescheitert". Zu dieser Problematik habe es am 18. April 2002 ein gemeinsames Gespräch mit Hock, der Gemeinde und dem Verwaltungsamt gegeben. Das endete laut Stickel erfolglos. Um einiges schwerwiegender sei Stickel zufolge jedoch die Problematik, die sich rund um die Kompostieranlage aufgebaut habe. Sie befindet sich am Ortseingang aus Richtung Oberröblingen und hatte wegen der Geruchsbelästigung für Unmut gesorgt. Reinhold Hock hatte gegenüber der MZ versichert, dass die ganze Sache inzwischen genehmigt und aus der Welt sei. Genau das stellte der Allstedter Verwaltungschef in Abrede. "Die Ausssage des Hofgutbetreibers Hock in der MZ hat mich doch sehr verwundert". Genehmigungsfähig sei nämlich nur die Anlage, wie sie von der ehemaligen LPG Pflanzenproduktion Niederröblingen angelegt und betrieben worden sei. Für diese Anlage liege die Betreibergenehmigung auch vor. Hock habe jedoch die Kompostieranlage flächenmäßig erweitert und einen entsprechenden Antrag dafür gestellt. Genehmigt wurde er offenbar bisher nicht. Laut offiziellen Akten wurde vom Bauordnungsamt der Sangerhäuser Kreisverwaltung der Erweiterungsantrag abgelehnt. Der Ablehnungsbescheid ist in einem Schreiben der Sangerhäuser Behörde nachlesebar festgehalten. "Das ist die nüchterne Aktenlage", beschreibt Stickel die Situation.

Neuester Stand: Am 15. Februar 2002 habe das Allstedter Bauordnungsamt das zuständige Amt des Landkreises aufgefordert, den Rückbau der umstrittenen Kompostieranlage durchzusetzen. Nach MZ-Recherchen wird der Vorgang in der Kreisverwaltung derzeit bearbeitet. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne man jedoch keine Stellungnahme zum Bearbeitungsstand abgeben, hieß es aus dem zuständigen Amt.