1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Sangerhausen: Sangerhausen: Bäderstory nächster Teil

Sangerhausen Sangerhausen: Bäderstory nächster Teil

Von Beate Lindner 21.01.2015, 18:59
Freibad Wippra
Freibad Wippra schumann Lizenz

Sangerhausen - Es sah im Finanzausschuss beinahe so aus, als sei es der Verwaltung gelungen, die Wogen in Sachen Schließung Freibad Kunstteich zu glätten, da kam der Grillenberger Ortsbürgermeister Volker Kinne und sprach: „Wenn der Stadtrat der Schließung des Badbetriebes in Wettelrode nicht zustimmt, gehen bei uns drei Vereinen, die die Bäder in Grillenberg, Wippra und Wolfsberg übernehmen sollen, die Jalousien wieder hoch.“

Klingt harmlos, ist es aber nicht. Soll nämlich nichts anderes bedeuten, als dass die Vereine nur dann die Freibäder betreiben werden, wenn Wettelrode geschlossen wird. Findet nämlich der Schließungsbeschluss für den Kunstteich in der Ratssitzung am 29. Januar nicht die erforderliche Mehrheit, bleibt zunächst alles beim Alten, das Freibad Kunstteich also geöffnet. Das sei aus Sicht der Vereine, die das Risiko des Badbetriebes übernehmen, nicht gerecht. Deshalb, so Kinne, seien sich der Fremdenverkehrsverein aus Grillenberg, der Tourismusverein Wippertal-Harz aus Wippra und der Feuerwehr-Dorfgemeinschaftsverein in Wolfsberg einig: Dann nicht mit ihnen.

Lesen Sie weitere Einzelheiten auf der nächsten Seite.

Nun könnte am 29. Januar im Stadtrat alles passieren: Der Schließungsbeschluss Kunstteich geht durch und damit auch die Beschlüsse zur Übertragung der anderen drei Ortsteilfreibäder an die Vereine. Oder aber, der Schließungsbeschluss Kunstteich geht nicht durch und damit werden die Vereine in Grillenberg, Wippra und Wolfsberg auch die Betreiberverträge nicht unterschreiben. Das heißt, bis zu einer neuen Lösung: Alles wie gehabt. Was vor allem die finanziellen Pläne der Verwaltung völlig über den Haufen werfen würde. Es bleibt also im höchsten Maße spannend, wie sich die ganze Angelegenheit bis Donnerstag nächster Woche noch entwickelt. Im Finanzausschuss am Dienstagabend erhielt der Schließungsbeschluss zu Wettelrode jedenfalls keine Mehrheit: drei Jastimmen und sechs Neinstimmen. Dagegen fanden die drei Beschlüsse zur Übertragung der Freibäder Grillenberg, Wippra und Wettelrode eine Mehrheit.

Zuvor hatte der zuständige Fachbereichsleiter Bürgerservice, Udo Michael, noch einmal deutlich artikuliert, dass man nicht mehr von der Schließung des Freibades Kunstteich, sondern der Schließung des Badbetriebes spreche, es aber trotzdem eine Schließung bleibe. Das Ziel aus dem städtischen Bäderkonzept, einen naturnahen Erlebnisbereich zu erhalten und weiterzuentwickeln, bleibe bestehen. Insgesamt rechnet die Verwaltung mit einer Einsparung von etwa 20 000 Euro im Jahr. Bei dieser Zahl habe man sich an Ergebnissen sogenannter schlechter Jahre orientiert, so Michael. (mz)