1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Regionalbereichsbeamte für Sangerhausen: Regionalbereichsbeamte für Sangerhausen: Die neuen Ansprechpartner nehmen ihre Arbeit auf

Regionalbereichsbeamte für Sangerhausen Regionalbereichsbeamte für Sangerhausen: Die neuen Ansprechpartner nehmen ihre Arbeit auf

Von FRANK SCHEDWILL 28.07.2014, 07:34
Die Regionalbeamten Arne Unger (links) und Rolf Michalski im Gespräch mit Thomas Braun am Kreisverkehr an der Scharfen Ecke.
Die Regionalbeamten Arne Unger (links) und Rolf Michalski im Gespräch mit Thomas Braun am Kreisverkehr an der Scharfen Ecke. MAIK SCHUMANN Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ - Sie werden ab jetzt regelmäßig im Sangerhäuser Stadtbild zu sehen sein: Polizeioberkommissar Rolf Michalski und Polizeihauptmeister Arne Unger. Beide haben offiziell ihre Arbeit als Regionalbereichsbeamte (RBB) in der Einheitsgemeinde Sangerhausen aufgenommen. Sie sind damit ab sofort für die Kernstadt und ihre 14 ländlichen Ortsteile zuständig. Damit wird nun auch in Sangerhausen ein Teil der Polizeistrukturreform des Landes umgesetzt. Ziel der Reform soll es sein, dass die Polizei näher an die Bürger heranrückt.

Kein Neuland

Michalski und Unger freuen sich auf die neue Aufgabe. Viel Neuland ist der Job für beide nicht: Der 51-jährige Unger war bereits in den vergangenen vier Jahren als Kontaktbereichsbeamter in der Kreisstadt tätig. Zuvor arbeitete er seit 1985 als Streifenpolizist. Der 57-jährige Michalski kümmert sich seit 1997 um die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei und war somit auch für Prävention zuständig. Und diese soll bei den RBB ohnehin weiter ein wichtige Rolle spielen. Sie wollen beispielsweise in Schulen oder Kindertagesstätten mit den Mädchen und Jungen über das Verhalten im Straßenverkehr sprechen. Aber auch Besuche bei Vereinen oder in Seniorenheimen stehen auf dem Programm. „Auch dort wollen wir Aufklärungsarbeit leisten“, sagt Michalski. Außerdem ist eine Kooperation mit der Stadt- und der Kreisverwaltung geplant.

Die RBB sollen dabei vor allem als Ansprechpartner dienen. Dazu wollen Michalski und Unger viel in Sangerhausen und den Ortsteilen unterwegs sein, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die im normalen Streifendienst eingesetzten Beamten, die Unfälle aufnehmen und Straftaten verfolgen müssen, hätten dazu zu wenig Zeit, sagen sie.

Die beiden Sangerhäuser Regionalbereichsbeamten haben ihren Sitz im Polizeirevierkommissariat in der Sangerhäuser Ernst-Thälmann-Straße 58.

Rolf Michalski ist unter Telefon 03464/25 42 40 erreichbar, Arne Unger unter 03464/25 42 34. Sind sie unterwegs, gibt es eine Rufumleitung auf ihre Handys.

Die RBB in Kelbra haben ihren Sitz in der Mittelstraße 8 der Kyffhäuserstadt. Die Rufnummer von Stefan Meyer lautet 0160/2 57 14 37, die von Jörg Wernecke 0160/2 57 01 22.

In dringenden Fällen sollten die Bürger aber nicht die RBB, sondern weiter den Polizeinotruf 110 wählen. (fs)

Auf ein Dienstfahrrad, wie ihre Eisleber RBB-Kollegin Christine Brenning eins bekommen soll, verzichten die Sangerhäuser RBB aber. „Dafür ist unser Zuständigkeitsgebiet zu groß.“ Immerhin umfasse die Kreisstadt eine Fläche, die größer als Magdeburg ist, und in die Ortsteile im Harz komme man mit einem Rad nun einmal nur schlecht bzw. recht langsam. „Dafür brauchen wir schon ein Auto“, sagt Michalski. Einen Großteil der Dienstzeit werde man aber „draußen“ verbringen, schätzen beide ein. Derzeit sind sie in den Ortsteilen unterwegs, um sich auch dort vorzustellen. Wichtig sei ihnen, den Kontakt zu den Bürgern zu halten.

Außerdem ist geplant, dass die Männer den Verkehr und die Schulwege überwachen. „Dabei werden wir, wenn es sein muss, zum Beispiel auch Knöllchen verteilen“, sagt Michalski. Auch bei größeren Veranstaltungen sind die RBB fest eingeplant.

Stadt will Bürgersprechstunden

Die Sangerhäuser Stadtverwaltung freut sich, dass die Polizei wieder mehr Präsenz auf der Straße zeigt. „Wir sind aber bereits in den vergangenen Jahren in der glücklichen Lage gewesen, zumindest einen Kontaktbeamten als ersten Ansprechpartner bei der Polizei zu haben“, sagt Stadtsprecherin Marina Becker. Wenn das Konzept nun ausgebaut werde, würden sowohl die Bürger und die Ordnungsbehörden als auch die Polizei selbst profitieren. Allerdings dürften die Aufgaben der RBB nicht mit anderen Aufgaben der Polizei vermischt werden. Die Stadtverwaltung regt außerdem einen regen Informationsaustausch und wöchentlich feste Bürgersprechstunden bei den Regionalbeamten an. „Darüber hinaus sollten sie auch zu ungewöhnlichen Zeiten in der Stadt unterwegs sein“, sagt die Sprecherin.

Nach Angaben der beiden Regionalbeamten sind solche Arbeitszeitverlagerungen möglich und ausdrücklich gewollt. Man könne dies individuell entscheiden, hieß es. Laut Thomas Aust, dem Leiter des Polizeireviers Mansfeld-Südharz, sind die RBB bewusst losgelöst vom täglichen Einsatzprogramm der Polizei. Bis zum neuen Jahr wird es in allen Einheits- und Verbandsgemeinden zwei Regionalbereichsbeamte geben. In der Goldenen Aue sind bereits Polizeioberkommissar Stefan Meyer und Polizeihauptmeister Jörg Wernecke im Einsatz. In der Einheitsgemeinde Südharz und in Allstedt soll es die RBB voraussichtlich im Herbst geben.