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Militärflugplatz bei Allstedt Militärflugplatz bei Allstedt: Pilgerstätte für Partygäste bereitet Schwierigkeiten

Von Karl-Heinz Klarner 24.04.2015, 18:38

Sangerhausen - Auf dem ehemaligen Militärflugplatz bei Allstedt droht offenbar Ungemach. Zwar hat sich das Gelände in den zurückliegenden Jahren als Pilgerstätte für überwiegend junge Partygäste, Motorsportfreunde und Hobby-Flieger entwickelt, doch ob alle Veranstaltungen auch wie geplant über die Bühne gehen können, steht in den Sternen.

In der Online-Petition für den Erhalt der Veranstaltungen heißt es: Egal ob Musikveranstaltungen, Auto- und Motorradtreffen, Fahrsicherheitstrainings oder der 2015 gegründete Motopark Allstedt mit Drifttrainings und Offroad-Parcours, jedes Event hat großen Zuspruch bei den Besuchern, so dass es sehr bedauerlich wäre, wenn diese Events aufgrund mangelhaft begründeter Auflagen und Desinteresse der Behörden untersagt werden würden. Quelle: Internet

Denn die Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz nimmt zurzeit ein Nutzungskonzept für das Gelände in der Allstedter Heide unter die Lupe: „Dieses prüfen derzeit mehrere Ämter der Kreisverwaltung“, sagt Behördensprecherin Michaela Heilek. Beteiligt seien das Bauordnungsamt, die Regionalplanung, die Untere Naturschutzbehörde und die Untere Immissionsschutzbehörde. „Wenn alles ordnungsgemäß beantragt ist, steht sicher einer Genehmigung, möglicherweise unter Auflagen, nichts im Wege“, sagt Heilek. Mit einer Entscheidung zum Konzept rechnet die Sprecherin frühestens Ende Mai.

Pächter ist froh über Veranstaltungen

Schon länger ist das 75 Hektar große Gelände des Flugplatzes verpachtet: an Ulrich Reinicke, der dort eine Flugschule betreibt. Reinicke gibt sich zurückhaltend und verweist stattdessen auf die Verantwortung der einzelnen Veranstalter. „Ich bin schließlich froh, dass hier etwas passiert“, sagt der Fluglehrer. Und geplant ist eine Menge: Musikveranstaltungen, Auto- und Motorradtreffen oder Fahrsicherheitstrainings. All das lockt jährlich tausende Besucher auf das abseits jeglicher Wohnsiedlung liegende Gelände. Trotz der Probleme scheint der Zulauf auch künftig garantiert. So ist fürs erste Augustwochenende eine Premiere auf dem Gelände geplant. „Freakstock“ soll erstmals in der Region steigen. Bei der 20. Auflage des christlichen Musikfestes erwarten die Veranstalter an fünf Tagen zwischen 3.000 und 4.000 Besucher aus ganz Europa und Übersee. „Die Jesus-Freaks sind weltweit vernetzt“, sagt Festivalsprecherin  Julia Kolbe.

„All cars and bikes“

Bereits eine Woche später plant Sebastian Stach mit täglich über 2.000 Besuchern bei „All cars and bikes“. Mittlerweile geht die dreitägige Veranstaltung auf der Start- und Landebahn ins sechste Jahr. „Da wäre die Enttäuschung natürlich groß, wenn wir das absagen müssten“, sagt Stach und gibt sich zuversichtlich, dass es weiter geht. Auch die mehrmals im Jahr stattfindenden Musikveranstaltungen, die in den Flugzeugbunkern steigen, ziehen Stach zufolge zwischen 1.500 und 2.000 Besucher an.

Pläne für Offroadpark liegen auf Eis

Dagegen haben die Pläne für einen Motopark einen Dämpfer erhalten. „Es gibt momentan Unstimmigkeiten, was den Naturschutz anbelangt“, sagt Investor Martin Montag. Deshalb liegen die Pläne für einen Offroadpark zunächst auf Eis. Dennoch gibt er sich optimistisch, den Plan umsetzen zu können. Derzeit arbeitet Montag daran, die Deutsche Driftmeisterschaft nach Allstedt zu holen. Der sollen Trainingsläufe vorausgehen. „Das erste öffentliche Event ist für Juli geplant“, hofft er.

Unterdessen wurde eine Online-Petition gestartet. Die Unterschriftensammlung hat großen Zulauf. Rund 1.700 Fans hatten bis gestern Abend die Protestnote an die Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz im weltweiten Datennetz unterzeichnet. (mz)