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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hochhackig im Sand

Von Viktoria Hoffmann 04.06.2012, 16:21

Kelbra/MZ. - Ob es daran lag, dass der ganz große Ansturm auf die Tanzflächen im Sand ausblieb, weiß man nicht.

Die Veranstaltung, die von dem Radiosender "Sunshine Live" präsentiert wurde, startete bereits um 15 Uhr mit dem ersten der insgesamt neun DJs in den sechzehnstündigen Partymarathon. Damit sollte vor allem die jüngere Generation angelockt werden. Am Nachmittag verliefen sich die wenigen Besucher allerdings auf dem weitläufigen Festivalgelände im wahrsten Sinne des Wortes im Sande. Zur gewohnten Diskozeit gegen Mitternacht hatte sich das Areal am Stausee dann doch gefüllt.

An zwei Stellen wurden die Platten aufgelegt: Eine riesige Open Air Bühne stand bereit und in einem Zirkuszelt wurden die Festivalbesucher mit Housemusik beschallt.

Anett Branscheidt war mit ihren Freundinnen zum Stausee gekommen. Die 19-Jährige kommt aus Bennungen und hatte es also nicht weit. "Die Golden Toys sind total klasse", findet die Auszubildende zur Sozialassistentin. Damit ist einer der zwei Headliner, also der bekanntesten unter den auftretenden Schallplattenunterhaltern, gemeint. Bei den Golden Toys handelt es sich natürlich nicht wirklich um goldene Spielzeuge, sondern um ein Brüdergespann, das zusammen die Bühnen in ganz Deutschland rockt gemäß ihrem Motto: "Feiern ist Silber - Raven ist Gold!". Jay Frog zählte auch zu den sogenannten Headlinern des Festivals. Dieser Künstler heißt mit bürgerlichem Namen Jürgen Frosch und war bis 2006 Mitglied der erfolgreichen Techno-Band Scooter.

Ann-Katrin Heutz und ihr Freund hatten eine weitere Anreise für das Partyevent in Kauf genommen. Die beiden Göttinger hatten die Karten im Vorverkauf erworben. "Die Musik ist total klasse. Aber ich hatte erwartet, dass mehr Leute hier sind, da schon um drei Uhr Einlass war", erklärte die Studentin. Aber der Großteil der Partygemeinde hatte sich ja vermutlich um der Musik willen in das Städtchen am Fuße des Kyffhäusers begeben und so tanzten die Anwesenden was das Zeug hält.

Claudia Schomburg fand den Abend und die Nacht am Stausee gelungen. "Der Sonnenuntergang am Strand war toll anzusehen. Da kam richtig Urlaubsstimmung auf, auch wenn es ziemlich kalt ist", erzählte die Physiotherapeutin. Ihr Rezept gegen die ganz und gar unsommerlichen Temperaturen von unter zehn Grad sei es, sich mit ihren Freunden gemeinsam warm zu tanzen.

Für den Fall, dass zur Eiseskälte noch Regen gekommen wäre, waren die Veranstalter gewappnet. Das Event war als regensicher beworben worden, damit die Großveranstaltung nicht ins Wasser fallen konnte. Wie es sich für ein Festival gehört, war gut für die Gäste gesorgt, es wurden verschiedene Leckereien und Sattmacher angeboten. Es sei sehr praktisch alles an einer Stelle zu haben, berichtete Jana Ringleb. "Schließlich knurrt einem gegen Morgen meistens sehr der Magen, wenn man sich beim Tanzen ausgepowert hat", weiß die 22-Jährige.

Wer nicht aus der Umgebung kam wie die beiden Bennungerinnen hatte meist durch Facebook von der Veranstaltung erfahren. Die Seite der Megaparty in dem virtuellen sozialen Netzwerk hat über 300 Freunde. Inwieweit sich die Facebooker dann auch alle an den Stausee getraut haben, ist nicht nachvollziehbar. Manch einer wird es sich beim Blick auf den Wetterbericht wohl anders überlegt haben und zu Hause geblieben sein, schließlich kriegt man vor dem Computer keine kalten oder nassen Füße.