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Hundezüchter in Polleben Hundezüchter in Polleben: Bernhardiner Ilka ist die Schönste im Land

24.10.2001, 18:11

Polleben/MZ. - Ilka von Markgraf Gero kann sich glücklich schätzen: Nicht nur ihr Zwinger ist größer als so manches Kinderzimmer. Auch in Haus, Hof und Garten ihres Besitzers Hans-Jürgen Sänger in Polleben darf sie nach Herzenslust herumtoben. Und das muss die zweijährige Bernhardiner-Hündin auch, um ihr Traumgewicht von 72 Kilogramm bei einer Schulterhöhe von 76 Zentimetern zu halten. Denn Ilka ist zurzeit die schönste Langhaar-Bernhardiner-Hündin in ganz Deutschland.

Das hätte Familie Sänger nicht für möglich gehalten, als sie die Hündin 1999 bei einem Züchter in Mägdesprung kaufte. Ein Freund half ihnen damals bei der Auswahl, da die Familie "gar keine Ahnung von Hunden" hatte. Man entschied sich für den dritten Welpen des Wurfes, entgegen dem Wissen, dass der erste gewöhnlich größer und stärker wird als seine Geschwister. Schließlich sollte Ilka nur der arbeitslosen Andrea Sänger die Tage verkürzen und nachts das Grundstück bewachen. Nur aus "Neugier und Langeweile", so Sänger, sei er mit der jungen Hündin zu einer Ausstellung gegangen. Dort gewann Ilka sofort das Herz der Preisrichter. Und von da an eine Ausstellung nach der anderen. Nie schnitt sie schlechter ab als mit einem vierten Platz. Im Gegenteil, meistens gewann die Hündin nicht nur in ihrer Klasse der Langhaar-Hündinnen, sondern wurde auch als Rassenbeste geehrt. Das honorierte der St.-Bernhards-Club, der Bernhardiner-Züchterverein des Vereins Deutscher Hundezüchter (VDH), mit dem "Schausieger 2000". Und das sei etwas ganz Besonderes, erklärt Sänger, denn schon seit langem gab es keinen Schausieger aus Zwingern in Sachsen-Anhalt mehr.

Dass Ilka so hervorragendes Erbgut besitzt, hat Familie Sänger jetzt dazu veranlasst, selbst einen Zwinger zu gründen. Den einzigen Bernhardiner-Zwinger im Mansfelder Land, wie sie sagen. Auch einen Mann haben sie schon für ihre Hündin ausgesucht, aber bis jetzt wollte es mit dem Nachwuchs nicht klappen. "Sie wird einfach nicht läufig. Viel verdient man mit so einer Zucht nicht", sagt Hans-Jürgen Sänger. Aber die Preisrichter und befreundete Züchter hätten es als großen Verlust bezeichnet, würde Ilka nicht wenigstens einmal Nachwuchs bekommen.

Ilka lässt ein tiefes "wuff" vernehmen und stupst ihr Herrchen an. Es ist Zeit zum Spazierengehen. Und zwar durch den Akaziengraben, einen kleinen Wanderweg, nach dem der Sängersche Zwinger benannt ist, und der gleich auf der anderen Seite der Straße beginnt.