Animal Hoarding an B 242 Hundebesitzerin durfte eigentlich gar keine Tiere mehr halten. Warum Behörden nicht handelten
Nach dem Fund von knapp 150 verwahrlosten Hunden in einem abgelegenen Haus zwischen Wippra und Mansfeld werden weitere Details bekannt. Warum die Behörden in MSH aber offenbar nicht handeln konnten.

Wippra/Mansfeld - Im Fall der knapp 150 verwahrlosten Hunde, die in einem alleinstehenden Wohnhaus an der B 242 entdeckt wurden, werden weitere Details bekannt: So hätte die Cottbuserin Maud S. (60), die das Haus gemietet hatte, gar keine Tiere in Deutschland mehr halten dürfen. Die Frau ist wegen ähnlicher Vorfälle bereits in Polen vorbestraft. Wie die Kreisverwaltung von MSH am Dienstag bestätigte, bestand gegen Maud S. auch ein bundesweites Haltungsverbot hierzulande. Das ist vom Landkreis Spree-Neiße (Brandenburg) verhängt worden. Allerdings geht Maud S. gerichtlich dagegen vor. Constanze Kuba, die Sprecherin von Spree-Neiße, sagte, man könne „aufgrund eines im Kontext stehenden Klageverfahrens keine Auskünfte erteilen“.
Landkreis wehrt sich gegen Vorwürfe
Der Landkreis MSH wehrt sich indes gegen Vorwürfe, nicht rechtzeitig eingeschritten zu sein. „In Deutschland existiert kein zentrales, behördenübergreifendes Register für solche Verbote.“ Ein in einer anderen Stadt ausgesprochenes Verbot sei für eine andere Behörde nicht automatisch einsehbar. Die Ermittlungen würden zudem erschwert, wenn Menschen sich nicht an ihrem Aufenthaltsort anmelden.
Tierheim zieht zwei kleine Hunde per Flasche auf
Als der Fall bekannt wurde, seien in zwei Stunden alle Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um die Tiere sicherstellen zu können. Die Hunde wurden bei einem Großeinsatz in Tierheime der Region gebracht. Während sich die Tierheime in MSH nicht äußern, berichtet das Tierheim im thüringischen Nordhausen davon, dass zwei Welpen, die aus dem Haus stammen, nun per Flasche aufgezogen werden. Bei der Räumung hätten der kleine Rüde und die kleine Hündin keinem Muttertier zugeordnet werden können. „Jetzt heißt es, alle zwei Stunden Flasche geben und hoffen, dass wir sie durchkriegen“, so Tierheimleiterin Jennifer Schenk. Der kleinen Hündin gehe es leider nicht besonders gut.