Hund schnappte nach Kindern: Hund schnappte nach Kindern: Rottweiler muss Maulkorb tragen

Allstedt - Der Halter des Rottweilers, der am Samstag in Emseloh nach zwei Kindern geschnappt und sie dabei leicht verletzt hatte, hat sich am Montag mit dem Tier beim Ordnungsamt in Allstedt vorgestellt. Dabei hat er zunächst die Auflage bekommen, dass der Hund einen Maulkorb tragen und angeleint sein muss, sobald er das Grundstück verlässt.

Ihn darf jetzt auch nur der Halter selbst an der Leine ausführen, erklärt Sylvia Kaul. Sie kümmert sich in der Verwaltung der Einheitsgemeinde Allstedt um Hundeangelegenheiten.

Der Halter habe einen Anhörungsbogen mitbekommen und könne sich darin schriftlich zu dem Vorfall äußern, sagt Kaul. Sie werde sich auch die Unterlagen zur medizinischen Versorgung der beiden Kinder anschauen, um die Schwere des Vorfalls einschätzen zu können.

Dem Halter habe sie den Kontakt zu einem Hundetrainer in Thüringen vermittelt, mit dem das Allstedter Ordnungsamt schon sehr gute Erfahrungen gesammelt habe. Erziehung sei das A und O, gerade bei einem so kräftigen Tier wie einem Rottweiler, sagt Kaul, die selbst vier Hunde hat. Ein Hundetrainer koste zwar Geld, eine vernünftige Erziehung könne aber schwerwiegende Probleme verhindern helfen.

Nach Abwägung aller Umstände wird das Ordnungsamt dann entscheiden, ob es für den Hund zudem einen Wesenstest anordnet. Bei einem solchen Test wird überprüft, ob von dem Hund eine Gefahr ausgeht. Beispielsweise müssen die Tiere so weit erzogen sein, dass sie im Alltag mit den verschiedensten Situationen und Begegnungen zurechtkommen, ohne aggressiv zu reagieren.

Am Samstag hatte der Halter den Hund einem 54-Jährigen zum Gassigehen anvertraut. Der hatte Kindern im Dorf erlaubt, das Tier zu streicheln. Als ein Junge dabei vor dem Hund stand und die Hand hob, könnte der das als Angriff gedeutet haben. Er riss so stark an der Leine nach vorn, dass der Mann ihn nicht zurückhalten konnte.

Gegen den 54-Jährigen ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Er werde eine Vorladung bekommen und zu dem Vorfall befragt werden, sagt Pressesprecherin Steffi Schwan vom Polizeirevier Sangerhausen. (mz)