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Heilandskirche in Hettstedt-Molmeck Heilandskirche in Hettstedt-Molmeck: Der Abriss ist noch ungewiss

Von Roman Haeusgen 17.02.2003, 17:22

Hettstedt/MZ. - Geht es nach der evangelischen Jakobigemeinde in Hettstedt, soll die Heilandskirche dem Erdboden gleich gemacht werden. Dafür hat sie bereits Anträge an die zuständigen Behörden gestellt. Beim Landesamt für Denkmalschutz in Halle aber wird abgewartet. "Erst muss sich das zuständige Kirchenamt dazu erklären", so die zuständige Dezernentin, Hildegard Winter, gegenüber der MZ.

Auch über eine Sanierung des stark von Schwarzschimmel betroffenen Gebäudes ist bereits nachgedacht worden. Dafür aber fehlt das Geld - immerhin rund 1,5 Millionen Euro. Freilich ist auch der Abriss nicht kostenlos zu haben. Er sei mit 192 000 Euro veranschlagt, wie Frau Falkenberg berichtet. Für 92 000 Euro könne eine ABM-Kraft zum Einsatz kommen. "Es fehlen uns also immer noch rund 100 000 Euro", so die Baupflegerin, die den Gedanken einer Sanierung nicht ganz von sich weist. "Bei einer Sanierung hätten wir eher Chancen auf Fördermittel", so Frau Falkenberg. Freilich sei dann ein entsprechendes Konzept nötig.

Bei Hettstedtern stößt das Abriss-Vorhaben auf Kritik. "Das Wahrzeichen von Molmeck soll abgerissen werden", bedauert zum Beispiel Lothar Schlanstedt und meint, dass die Verantwortlichen für den schlimmen Zustand des Gebäudes die Schuld tragen. "Vor 100 Jahren war die große Einweihungsfeier", schreibt Schlanstedt. "Drei Tage wurde gefeiert 1899. Die Schüler hatten schulfrei und es gab ein großes Festessen im Gasthof." Wie Schlanstedt weiter meint, müsse bei einem Abriss geprüft werden, was mit der in der Kirche noch befindlichen Glocke geschehen soll.