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Grüne Kugel und blaue Rose

Von BEATE THOMASHAUSEN 06.11.2008, 16:18

SANGERHAUSEN/MZ. - Ein Raunen ging durchs Vereinsheim "Sonnenland". Dort fand am Mittwochnachmittag die Abschlussveranstaltung statt und die Gartenfreunde konnten durchaus ermessen, welche Arbeit in der grandiosen, grünen Kugel steckte. Für diese "Kuriosität" erhielt Achim Duttke einen der Pokale.

Der Sonnenblume sollte im zehnten Jahr der Gartenolympiade besondere Aufmerksamkeit gelten. Vor allem Kindergärten und Schulen waren aufgerufen, sich in dieser Kategorie an der Gartenolympiade zu beteiligen. Auf eine stattliche Höhe von 4,25 Metern brachten es die Sonnenblumen der Familie Schäfer. In der Kleingartenanlage im Helmstal, die zwischen Wettelrode und Sangerhausen liegt, wuchsen in diesem Jahr die Sonnenblumen höher als die Gartenlaube. Für diesen Rekord bekam Doris Schäfer den Pokal in der Kategorie "Sonnenblume".

Schon ein alter Hase in Sachen Gartenolympiade ist Christel Hilpert aus Niederröblingen. In jedem Jahr wird sie in ihrem Gartenreich fündig und beteiligt sich mit einigen hoffnungsvollen Kandidaten an dem Wettbewerb und gewann auch bereits Pokale. In diesem Jahr waren es eine Bananenstaude und eine blaue Seerose. Für letzteren Gartenschatz erhielt die Niederröblinger Gartenfreundin in diesem Jahr den Pokal in der Kategorie "Gartenschatz".

"Ich gebe es auf, nach der größten Frucht in meinem Garten zu suchen", sagte Armin Matzke resigniert. "Ich hatte in diesem Jahr eine 380 Gramm schwere Tomate geerntet. Da habe ich gedacht, diesmal ist dir ein Pokal sicher. Aber Pustekuchen: Kurt Rinkleib aus Wolferstedt hatte ein noch größeres Exemplar mit 900 Gramm. Und mein Pokaltraum war ausgeträumt." Dergestalt um seine Riesentomaten beneidet, war der Kleingärtner aus Wolferstedt, natürlich noch einen Tick mehr stolz. Er berichtete, dass er seine Riesentomaten in den 80er Jahren bei einem Besuch in Riga auf einem Bauernmarkt entdeckt habe. "Meine Urtomate habe ich wie ein rohes Ei verpackt mit nach Hause genommen. Aus dem Samen dieser Frucht zog ich die Tomaten, die noch heute in meinem Garten wachsen", sagte Rinkleib, der die Anwesenden auch noch mit einem eigens erdachten Gedicht zum Thema "Gartenerotik" erfreute.

Wenn auch noch nicht klar ist, ob sich Armin Matzke noch einmal ein Herz fasst, um im eigenen Gartenreich Kurioses aufzuspüren, verkündete der Vorsitzende des Kreisverbandes am Mittwoch jedoch schon, dass es auf alle Fälle eine elfte Auflage des "Dauerbrenners" Gartenolympiade geben wird. "Diesmal fordern wir Eltern und Großeltern auf, den Kindern ein eigenes Beet im Garten zu geben, damit die Mädchen und Jungen dort das Wachsen und Werden selbst erleben können", so Matzke. Die Ergebnisse dieser "Experimente" sollen in einer neuen Kategorie der Gartenolympiade bewertet werden, einer Kinder-Gartenolympiade.