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Fahrradbauer aus Sangerhausen  Fahrradbauer aus Sangerhausen : Erste Interessenten für Mifa-Areal in der Innenstadt

Von Karl-Heinz Klarner 27.07.2016, 04:00
Gelände der Mifa in Sangerhausen
Gelände der Mifa in Sangerhausen Maik Schumann

Sangerhausen - Für das 7,5 Hektar große innerstädtische Areal des Landkreises Mansfeld-Südharz, das der Sangerhäuser Fahrradbauers Mifa-Bike derzeit nutzt, gibt es erste konkrete Nachfragen. „Es haben bereits sechs Interessenten das Grundstück besichtigt“, sagte Mark Lange, Geschäftsführer der Standortmarketinggesellschaft (SMG) Mansfeld-Südharz.

Logistikfirmen haben Interesse am Grundstück

Dabei handele es sich weitgehend um Firmen der Logistikbranche, die Interesse bekundeten. Vor allem gebe es Nachfragen für die Hallenkomplexe, wobei das Hochregallager in Eigentum des Unternehmers Heinrich von Nathusius ist, der die Mifa aus der Insolvenz übernommen hat.

Weitere Details nannte Lange mit Verweis auf noch ausstehende Verhandlungen nicht. Die SMG vermarktet im Auftrag des Landkreises Mansfeld-Südharz das Grundstück in der Innenstadt. Lange warnte jedoch vor zu hohen Erwartungen. „Wir sind gerade dabei, ein Exposé zu erstellen“, sagt er.

Zudem würden zwei Strategien verfolgt. Neben einem Verkauf sei auch eine teilweise Verpachtung im Blickfeld. Dies hänge auch im wesentlichen davon ab, wann der jetzige Mieter Mifa-Bike in den Neubau am Stadtrand zieht. Geplant war, die Produktion zum Ende dieses Jahres zu verlagern. Für die Verwaltung der Fahrradschmiede soll 2018 ein Neubau neben dem Werk errichtet werden.

5,5 Millionen Euro Finanzspritze zur Rettung

Der Kreistag hatte Mitte 2014 in einer Hau-Ruck-Aktion eine Finanzspritze von 5,5 Millionen Euro zur Rettung der angeschlagenen Mifa AG beschlossen. Das seinerzeit börsennotierte Unternehmen hatte im Rahmen einer sogenannten Sale-and-Leaseback-Transaktion das Betriebsgrundstück an den Landkreis verkauft.

Die vereinbarten Ratenzahlungen blieben später aus und die Firma ging in die Insolvenz. Stattdessen musste der Landkreis am Ende noch die offene Grunderwerbssteuer zahlen. Anfang letzten Jahres übernahm der Unternehmer Heinrich von Nathusius die traditionsreiche Fahrradschmiede.

Wenig später kündigte er nach einer umfassenden Analyse des innerstädtischen Standorts an, in Autobahnnähe auf der grünen Wiese neu bauen zu wollen. Aktuell laufen die Arbeiten an dem 17 Millionen Euro teuren Neubau auf Hochtouren. (mz)