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Erste Eisleber Kulturnacht Erste Eisleber Kulturnacht: Beschirmt zu Gospel und Orchester

Von Martin Schramme 04.11.2002, 17:08

Eisleben/MZ. - Mit Künstlern, angefangen vom Gospelchor Benndorf bis hin zum Musikschul-Gitarristen Mario Ermisch, hat die erste Eisleber Kulturnacht am Sonntag bei nasskaltem Wetter durchweg das Prädikat "Erfrischend" verdient. Gäste und Veranstalter - Fremdenverkehrsverein Mansfelder Land, Stiftung Luthergedenkstätten und Landesbühne Sachsen-Anhalt - waren mit der als Versuch gedachten Premiere sehr zufrieden. Am 17. Mai 2003 wollen sie die nächste Kulturnacht wagen.

"Eine tolle Idee. Eine schöne Mischung aus Kultur und Geschichte", schwärmten Jutta Hesse und Nanna Tschentke über das zweieinhalbstündige Programm, das sie quer durch Eisleben führte. Aus der Zeitung hatten die Eisleberinnen von der Kulturnacht erfahren. "Wir sind absolute Theatergängerinnen", verrieten sie beim Aus-

klang der Leistungsschau Mansfelder Kultur am kalten Büffet im Theater-Foyer. Mit dem Intendanten der Landesbühne Sachsen-Anhalt, Ulrich Fischer, freuten sie sich, dass viele Kulturnacht-Besucher erstmals im Theater saßen. Warum die "Neuen" nicht in den Genuss einiger Bühnenszenen kamen, bleibt das Geheimnis der Organisatoren. Allein das Instrumentalensemble Mansfelder Land spielte auf.

Das von arbeitslosen Musikern gebildete ABM-Orchester reihte sich ein in das hörenswerte Kulturprogramm. Schauspieler der Landesbühne dachten über den Festmonat November nach. Ihr Intendant las Elke Heidenreich - "Die Menschenliebe, pah, ist flüchtig, nur Pinguine lieben richtig" -, während es draußen unablässig regnete. Da war der stimmgewaltige Gospelchor aus Benndorf wie eine wärmende Sonne. Schade nur, dass die Zuhörer beim Vortrag im schönen Saal von Luthers Geburtshaus vor Enge kaum atmen konnten.

Durchatmen in der Andreaskirche. Die evangelische Gemeinde hatte eingeladen. Eine Klarinette schickte ihre einsamen Laute in den teelichtdurchfluteten Raum. Dazu gab es Denkanstöße: "Man glaubt gar nicht, was man alles nicht braucht." Barockmusik ertönte in Luthers Sterbehaus. Mario Ermisch von der Musikschule Mansfelder Land kitzelte sie nach den Noten anspruchsvoller Lauten-Partituren aus seiner Gitarre. Spät endete die Kulturnacht, die 17 Uhr mit einem Hohelied auf Eislebens Kultur und Geschichte begonnen hatte. In die Schlagzeilen kommen, Touristen anziehen und so die Arbeitslosigkeit bezwingen, formulierte Eislebens Fremdenverkehrsvereinschef Eduard Jantos ein Ziel der Kulturnacht. Luftschlösser?