Ein Wiedersehen mit Lehrer Klose

Bösenrode/MZ. - Während die jüngsten Besucher erstaunt auf Schiefertafel und Griffel blickten, blätterten die Erwachsenen in den ausgelegten Schulbüchern. Der 82-jährige Alwin Miche besuchte von 1933 bis 1939 die Schule. Er wusste viel gutes von seinem Lehrer Hugo Friese zu berichten. Wenig später saßen Belinda Hesse und Sibylle Röpke in der Schulbank und blickten zu ihrem ehemaligen Lehrer Manfred Klose auf.

"Wenn ein Kind Geburtstag hatte, erzählte Lehrer Klose eine Geschichte", erinnerten sich die ehemaligen Schülerinnen. Alle haben ihren Lehrer in guter Erinnerung. Aktiv beteiligte er sich am Tag der offenen Tür des "Heimat- und Schulmuseums" von Bösenrode. Einen langen Weg hat der 75-Jährige ja nicht zu absolvieren. Er wohnt noch heute im Schulhaus. Auch ihm machte die Begegnung offensichtlich Freude.

"Wenn ich mir Mühe gebe, weiß ich noch alle Jahrgänge", sagt Manfred Klose, nachdem er Christa Anhalt begrüßt hatte.

Sie absolvierte bei ihm von 1957 bis 1961 die Grundschule. Zu seinen letzten Abc-Schützen im Ort gehörte Sibylle Röpke. 1971 wurde die letzte Landschule im Kreis Sangerhausen geschlossen und Lehrer Klose ging mit seinen Schülern nach Berga.

Zwischen 1957 und 1971 hatte er in der Bösenröder Schule vier Jahrgänge in einem Raum unterrichtet. Manchmal sagte er zu seinen Schülern: "Bringt die Schulranzen nach Hause, wir gehen Wandern und machen heute nur Heimatkunde."

Darüber hinaus fuhr er mit den Kindern nach Berlin auf den Alexanderplatz oder nach Oberhof, wo die neue Sprungschanze gebaut wurde. "Dass Schöne war, das ich viel Spaß dran hatte. Durch den Krieg fehlten mir selbst ein paar Kinder- und Jugendjahre", erzählt Manfred Klose nachdenklich.

Die Vereinsmitglieder um Nicole Eichmann hatten auch alte Kinderspiele, wie Gummihüpfen und Singspiele hervorgekramt, bei denen sich die Bösenröder Schüler früher in der Pause erholten und ihren Spaß hatten.