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Ehemalige Gaststätte "Zum Fass" Ehemalige Gaststätte "Zum Fass": Bauantrag gestellt: Wohnungen und Büros sind geplant

Von Helga Koch 27.11.2017, 06:00
Im Sangerhäuser „Fass“ sollen nach jüngsten Plänen fünf Wohnungen und ein Bürobereich entstehen.
Im Sangerhäuser „Fass“ sollen nach jüngsten Plänen fünf Wohnungen und ein Bürobereich entstehen. Maik Schumann

Sangerhausen - Neue Pläne für das seit langem leerstehende Sangerhäuser „Fass“: Wie Investor Harald Oster sagt, hat er jetzt seinen Bauantrag beim Landkreis Mansfeld-Südharz eingereicht. Demnach will er in der oberen Etage des einstigen Gaststättenkomplexes fünf Zweiraumwohnungen schaffen. In der unteren Etage soll ein Bürotrakt entstehen. Wann die Bauarbeiten beginnen könnten, ist offen.

Damit haben sich die ursprünglichen Pläne geändert. Oster hatte das markante Gebäude im Stadtteil Süd vor etwa einem Jahr gekauft und wollte die obere Etage zu acht kleinen, seniorengerechten Wohnungen umgestalten, wie er erzählt. Im Erdgeschoss wäre eine Tagespflegestätte als passende Ergänzung hinzugekommen.

Investor Harald Oster will 750.000 Euro in die Umgestaltung des Sangerhäuser Fässchens stecken

Allerdings hat der Geschäftsmann im Laufe dieses Jahres weitere Flächen in der Umgebung des „Fasses“ erworben: Zuerst ein 1,7 Hektar großes Gelände, auf dem in der Vergangenheit drei Wohnblöcke abgerissen wurden. Dann kamen weitere 3.000 Quadratmeter hinzu. Oster will auf dem Areal zehn eingeschossige Atriumshäuser mit jeweils zwei oder vier Wohnungen erreichten. Sie würden so konzipiert, dass sie auch für Menschen mit einem Handicap geeignet wären. Außerdem ist dort auch eine Begegnungsstätte vorgesehen.

„In den zurückliegenden Wochen haben wir auf dem Gelände am ‚Fass’ weitere vorbereitende Maßnahmen getroffen“, sagt Oster. Im Außenbereich wurden Bäume und Sträucher gerodet, Wasser- und Abwasseranschlüsse besprochen. Im Inneren sei einiges bereits entkernt worden. Umso mehr ärgert es ihn, wie er sagt, dass sich Unbekannte mehrfach Zutritt zu seinem Objekt verschafft hätten. „Es sind sogar Kanaldeckel geklaut worden.“

Für die Umgestaltung des Gebäudes, das in den 1970er Jahren entstanden war, veranschlagt Oster eine Summe von etwa 750.000 Euro. „Die Finanzierung steht.“ Die Zusage der Bank liege vor.

Was jedoch viele Sangerhäuser am meisten interessieren dürfte, weiß er natürlich: Ob die bisherige Form des Fasses trotz der Umgestaltung erhalten bleibt. Und das, beruhigt Oster, sei „nach jetziger Einschätzung“ möglich.

Investor Harald Oster rechnet mit einer Bauzeit von einem halben Jahr für Umgestaltung des Sangerhäuser Fässchens

Als Bauzeit veranschlagt er „etwa ein halbes Jahr“. Wann es losgehen könnte, hängt nun von der Baugenehmigungsbehörde beim Landkreis ab. Osters Wunsch ist, dass es Anfang 2018 losgehen kann und das Vorhaben zwischen September und Dezember realisiert wäre. „Ich hoffe, dass der Antrag unkompliziert und schnell entschieden wird.“ Natürlich wisse er, dass eine gründliche Prüfung der Unterlagen erfolgen müsse.

Wer die untere Etage des Gebäudes künftig nutzen wird, steht übrigens schon fest: Dort will Oster seine Wirtschaftskanzlei unterbringen, die sich bisher in einem sanierten Gebäude in der Altstadt befindet. Die bisherige Büroetage im Seidenbeutel 1 soll deshalb zur Vierraumwohnung mit Balkon umgestaltet werden.

Auch das ehemalige Friseurgeschäft im Erdgeschoss werde umgebaut, kündigt Oster an. „Dort können zwei barrierefreie Wohnungen entstehen.“ Die Kosten für die Umbauarbeiten in dem denkmalgeschützten Gebäude veranschlagt der Geschäftsmann auf rund 120.000 Euro. (mz)

So soll das Gebäude nach dem Umbau aussehen. Die Zeichnung stammt vom Architekten Andreas Köhler.
So soll das Gebäude nach dem Umbau aussehen. Die Zeichnung stammt vom Architekten Andreas Köhler.
 Grafik: IMZ